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thumb_Benjamin-DettkeDie 2. Herren spielt in der kommenden Landesligasaison erstmals in der Staffel 2, wo hauptsächlich Münsteraner und Gütersloher Teams antreten werden. Top-Favoriten dürften TSV Ladbergem (Vorjahres-2,), die topverstärkten TV Werther und Friesen Telgte sowie die starken Aufsteiger Harsewinkel und Senden II sein.

 

 

Attraktive Gegner

Bielefeld (WB). Dank der Neuaufteilung der HandballLandesliga kommt es in der Staffel 1 zum Derby zwischen der HSG EGB Bielefeld und dem TuS Brake. Die TG Schildesche trifft in der Münsteraner Staffel auf die »Zwote« des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Zum Favoritenkreis zählt keines der Bielefelder Teams. EGB und Brake besitzen allenfalls Außenseiterchancen.

Jannis Johannmeier

Landesliga Staffel 1
HSG EGB Bielefeld
Nach dem unrühmlichen Ende der vergangenen Saison, die in der Entlassung von Trainer Hansi Klindt gipfelte, blickt das Team vom alten und neuen Trainer Matthias Foede wieder nach vorne. »Das muss mittlerweile abgehakt sein. Jetzt wollen wir wieder angreifen und versuchen, den dritten Platz der Vorsaison aus der anderen Landesliga-Staffel zu bestätigen.«
Allerdings musste der Coach, der die HSG bereits in die Landesliga geführt hatte, in der Vorbereitung längere Zeit auf Julian Merten verzichten. Foede: »Er ist erst seit kurzem wieder im Training. Somit hat mir unser Top-Torjäger nahezu die komplette Vorbereitung gefehlt.« Merten ist im Juni an der Schulter operiert worden. Ebenso musste Ivo Kraft auf Grund seines Studiums kürzer treten. »Allerdings ist Sebastian Sander ein Riesenzugewinn. Er wird die linke Seite gut bearbeiten«, glaubt Foede. Sander ist von der HSG Gütersloh zur EGB gewechselt. Auch Youngster Marco Fillies mache seine Sache am Kreis sehr gut: Der 19-Jährige wird sich wohl die Stammposition in der Zentrale sichern.
Insgesamt sieht Foede sein Team noch nicht da, wo es sein sollte. »Ehrlich gesagt verlief die Vorbereitung eher bescheiden. Deshalb ist für mich die Zeit inklusive der Herbstferien noch Vorbereitung.« Spätestens ab dann wird sich die HSG mit einer neuen Deckung präsentieren. »Wir haben von der 6:0- auf eine 5:1-Variante umgestellt.« Favoriten sind für den erfahrenen Coach die Teams von Altenbeken-Buke und Großenmarpe. »Unser großes Ziel ist es, unter 17 Minuspunkten zu bleiben.«
Zugänge: Sebastian Sander (HSG Gütersloh, VL), Julian Bahrke (TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mA-Jgd), Tristan Depenbrock (Handball Lemgo mA-Jgd), Nils Rusche (Reserve).
Abgänge: Raimund Barton (Studium)
Kader: Thomas Blome, Nils Böckmann, Thorsten Grunwald, Patrick Bethlehem, Sascha Freier, Marc Niegisch, Adrian Düsterloh, Dennis Laumann, Jakob Röttger, Julian Merten, Ivo Kraft, Dennis Schröder.

TuS Brake
Die Braker bieten auch in dieser Saison wieder eine schlagkräftige Truppe auf. Angeführt vom neuen Coach Andreas Köckeritz wird ein Platz im oberen Drittel angestrebt. »Wir haben eine tolle junge Truppe und können sicher einiges bewegen.« Verzichten muss Köckeritz auf die zum TuS Spenge abgewanderten Jan Ober und Jannis Johannmeier sowie auf Philipp Stahlberg, der sich dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck angeschlossen hat. Als Verstärkung des Teams wird vor allem Tim Quisbrock gesehen. »Ich bin froh, dass er jetzt bei uns spielt. Er wird uns weiterhelfen.«
Zum Auftakt muss die junge Mannschaft gegen Löhne-Obernbeck ran. »Ich bin mit der Vorbereitung im Großen und Ganzen zufrieden, auch wenn uns Toni Lippert die ganze Zeit über gefehlt hat. Ich denke, dass wir beim ersten Spiel top vorbereitet sind.« Ebenso wie Lippert droht Mittelmann und Torjäger Lucas Tiemann für diese Partie jedoch auszufallen. Der Kapitän der Mannschaft laboriert an einer Knieverletzung. »Wir sind jedoch guter Dinge, dass es bis dahin reicht«, so Köckeritz, Ex-Linksaußen des TBV Lemgo und der TSG Altenhagen-Heepen.
Stark präsentierte sich der TuS auch bei den eigenen Handballtagen - zumindest im Spiel gegen den TuS 97. Gegen den Oberligisten hielt das Team 45 Minuten gut mit. »Sollten wir unser Leistungspotenzial ausschöpfen, können wir fast jeden Gegner schlagen.« Allerdings verlief das Samstagsturnier dann äußerst bescheiden. Brake kassierte gegen Senne und den TuS 97 II herbe Niederlagen. : »Da war ich schon sehr sauer. Sowas darf in der Serie nicht passieren.« Köckeritz will zudem die Abwehr aggressiver einstellen. »Da sind wir noch zu lieb. Zudem will ich das schnelle Spiel der Truppe forcieren. Dazu bietet sich eine 3:2:1-Deckung an.« Favoriten nennt Köckeritz keine. »Wir sollten uns auf unsere Stärken besinnen, dann können wir vielleicht sogar einen der ersten drei Plätze belegen.«
Zugänge: Tim Quisbrock (TSG Altenhagen-Heepen III, KL), Luis Merschieve (JSG Bielefeld Süd), Sebastian Rolf (Reserve).
Abgänge: Jan Ober (RM, TuS Spenge II, VL), Jannis Johannmeier (LA, TuS Spenge II, VL), Philipp Stahlberg (RA, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II, LL).
Kader: Sven Kirschnick, David Knefelkamp, Jörn Klinnert, Lucas Tiemann, Jonas Knefelkamp, Philipp Damaschke, Patrick Welge, Arne Puls, Fabian Richter, Toni Lippert, Florian Lange.

Landesliga Staffel 2
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II
Das Jöllenbecker Team soll sich in der kommenden Saison weiter entwickeln und möglichst früh die nötigen Zähler gegen den Abstieg gesammelt haben. »Ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr nicht in jedem Spiel eine andere Mannschaft aufs Parkett schicken müssen. Wenn sich diese Truppe noch weiter einspielt, können wir mehr als 30 Punkte sammeln«, glaubt Trainer Hajo Nossek. »Unser 15-Mann-Kader ist sehr ausgeglichen besetzt. Wir können somit gut auf Verletzungen und auch im Spiel flexibel auf die Situationen reagieren.«
Als externen Neuzugang vermeldet die Oberliga-Reserve Philipp Stahlberg vom TuS Brake, der damit einziger Linkshänder im Kader der Jürmker ist. »Ansonsten sind wir aber breit aufgestellt.« Auch die Vorbereitung ist insgesamt zufriedenstellend verlaufen. »Wir hatten gute, aber auch schlechte Spiele. Klar musste ich mal hier und da auf Spieler verzichten, aber das ist ja nichts Neues«, sagt Coach Nossek.
Insgesamt hätten die positiven Eindrücke überwogen. »Die Beteiligung war außergewöhnlich gut, und die Jungs sind mit Volldampf dabei. Die jungen Neuzugänge integrieren sich sehr gut, Die Mannschaft hat viel Potenzial. Zulegen müssen wir vor allem in der Abwehr, wo wir sicherlich noch einige Serienspiele brauchen werden, um uns zu finden.«
Am ersten Spieltag trifft die Nossek-Sieben auf den starken Aufsteiger aus Harsewinkel. »Allerdings ist das ein Heimspiel und allein deshalb müssen zwei Punkte her.« Das sollte für die Jürmker Talentschmiede möglich sein.
Zugänge: Philipp Stahlberg (TuS Brake, LL), Benjamin Dettke, Björn Klusmann, Arne Schütforth (alle 3. Herren, BL), Arne Hofemeier, Leon Ludwigs, Tim Richter (alle eigene Jugend).
Abgänge: Maik Braunheim, Lukas Heins (beide 1. Herren, OL), Simon Grote (Kreis, TuS Spenge, RL), Joscha Patzwald (Handballpause), Henning Duderstadt (Co-Trainer).
Kader: Christian Trittin, Johannes Schürmann, Jan Hennigs, Fynn Kastner, Tim Schäfer-Nolte, Marc Steinschmidt, Robert Sternberg, Tim Werning.

 

TG Schildesche
Für den Aufsteiger gibt es bei der Landesliga-Rückkehr nur ein Ziel: Klassenverbleib! »Mehr kann man im ersten Jahr einfach nicht verlangen. Unser Vorteil könnte es sein, dass meine Mannschaft schon lange zusammenspielt«, hofft Aufstiegstrainer Stephan Neitzel. Insgesamt sah der Coach allerdings keine besonders gute Vorbereitung. »Teilweise war das Larifari-Handball. Es gibt noch einen starken Unterschied zwischen Trainingsleistung und der nötigen Umsetzung im Spiel.« Neitzel verlässt sich jedoch darauf, dass sein Team bei Serienstart seine Stärken mobilisieren kann. »Es wird einen schwere Saison. Doch im Vergleich mit anderen Teams sehe ich uns in einer ganz guten Ausgangslage«, so der TG-Trainer. Im ersten Spiel geht es gegen die Oberliga-Reserve von Ibbenbüren. »Egal, mit wem die auflaufen - im ersten Heimspiel der Saison muss ein Sieg her.«
Frischen Wind erhofft sich Neitzel auch von seinen vier A-Jugendlichen, die mit einem Doppelspielrecht ausgestattet werden sollen. »Zwar brauchen die vier Jungs noch etwas Zeit, dennoch sehe ich sie als echte Neuzugänge.«
Zugänge: Robert Marx, Robin Stoltze, Timm Wohlan, Marvin Mitecki (alle A-Jugend).
Abgänge: Keine.
Kader: Ramroth, Stefan, Jannik Blömers, David Battré, Ralf Eichelbrenner, Christopher Godejohann, Mikko Godejohann, Timo Jaschke, Paul Kawa, Philipp Kampmann, Henrik Klinkarts, Joachim Vogel, Ludwig Vogel, Eike Linnenbrügger, Artur Spädt.

Schildesche muss sich strecken

LANDESLIGA: Brake, EGB und TuS 97 II sind allesamt Kandidaten für das obere Drittel

Ivo Kraft

Bielefeld. Schritt für Schritt reichert Bielefeld nach dem Abstieg von Schröttinghausen und Schildesche vor zwei Jahren die Landesliga wieder mit heimischen Teams an. Obwohl mit Bezirksliga-Vize Schildesche nur eine Mannschaft hinzugekommen ist, steht für drei der vier Bielefelder Teams die Saison dennoch unter dem Motto: „Eine neue Liga ist wie ein neues Leben."

Aufsteiger Schildesche ist der einzige lupenreine Novize, aber auch für EGB (Wechsel in Staffel I) sowie TuS 97 II (Wechsel in Staffel II) gibt es viele neue Gegner. Schildesche und TuS 97 II spielen in der nach landläufiger Meinung in der Breite etwas weniger starken Münsteraner Staffel. Für die Jöllenbecker, die die Staffel nicht zuletzt wegen dieser unbestätigten Gerüchte tauschten, muss das Ziel deshalb lauten, einen sicheren Mittelfeldplatz zu erreichen. Offiziell lautet die Vorgabe „30 Punkte plus x", was in den vergangenen Jahren stets zu Platz vier gereicht hat. Vom Potenzial traut Heiko Nossek seinem Team diese Maßgabe auch zu. „Einige Turnierteilnahmen haben aber gezeigt, dass wir selbst innerhalb eines Tages noch Leistungsschwankungen haben", so Nossek, der auf eine gut verlaufene Vorbereitung blickt. Krönung war der klare Turniersieg bei den Braker Handballtagen. „Ich bin zufrieden. Die Beteiligung ist außergewöhnlich gut und die jungen Neuzugänge integrieren sich optimal. In der Abwehr werden wir aber noch einige Serienspiele brauchen, um uns zu finden", meint Nossek.

Für die Schildescher geht es im ersten Jahr nach der Landesliga-Rückkehr darum, die Klasse zu halten. Da höchstwahrscheinlich drei Teams absteigen werden, wird dies kein leichtes Unterfangen. „Ich sage nicht, dass wir automatisch unten rumkrebsen, aber immerhin sind wir auch nur als Zweiter aufgestiegen und hatten letztes Jahr auch ein paar schlechte Spiele", meint Stephan Neitzel. Der Trainer wird immer wieder auch Nachwuchsspielern aus der A-Jugend-Bezirksliga Einsatzzeit geben. Neitzel: „Da kommt ja etwas nach." Die Vorbereitung zeigte jedoch, dass die Erfahrenen wie Ludwig Vogel und die Godejohann-Brüder nicht zu ersetzen sind. Dies merkte Neitzel unter anderem beim Test gegen EGB, wo sein Team zur Pause 4:17 zurücklag und erst mit der Einwechslung besagter Stammkräfte zu einem gleichwertigen Gegner wurde.

Nach den Plätzen fünf und drei müsste EGB – dem Gesetz der Serie folgend – eigentlich Rang eins belegen. Gegen derlei Prognosen wehrt sich Matthias Foede allerdings. „Schön wäre es, wenn wir unseren dritten Platz der Vorsaison aus der anderen Landesliga-Staffel bestätigen könnten und am Ende weniger als 17 Minuspunkte hätten", so der Coach. Klar ist jedenfalls, dass das Sportpark-Team beständiger agieren muss. Klar ist aber auch, dass eine Top-Platzierung in der Mindener Staffel einfacher zu erreichen sein dürfte als in der Parallelstaffel, in der mit Ladbergen, Senden II, den verstärkten Wertheranern und Harsewinkel gleich vier ambitionierte Teams starten.

Die Favoriten in der Staffel I (Großenmarpe, Altenbeken) sind eher schlagbar, was der TuS Brake in der Vorsaison mehrfach bewies. Die Braker selbst gelten jedenfalls als schwer zu nehmende Hürde. Offen bleibt am Bohnenkamp noch, wie schnell die Handschrift des neuen Trainers Andreas Köckeritz zu erkennen ist und wie die Abgänge der Leistungsträger Johannmeier und Ober verkraftet werden. Schwankungen scheinen jedenfalls auch bei den Brakern vorprogrammiert. Nachdem sie bei ihren Handballtagen gegen Oberligist TuS 97 noch voll überzeugt hatten, leisteten sie sich zwei Tage später zwei sehr dürftige Leistungen gegen TuS 97 II und Senne.

„Das sollte man nicht überbewerten, auch wenn ich den Jungs gesagt habe, was mir nicht gefallen hat", so Köckeritz, der die Trainingszeiten ausgedehnt hat. „Eigentlich müssten wir drei anstatt zwei Mal trainieren. So machen wir jetzt eben immer ein bisschen länger", meint der neue Coach, der die Liga zwar nicht genau kennt, aber trotzdem ein selbstbewusstes Ziel ausgibt. „Die Mannschaft hat sich ja gegenüber dem Vorjahr weiter entwickelt. Deshalb sollten wir oben mitspielen."