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thumb_Steinschmidt_2Das mit Spannung erwartete Landesliga-Derby zwischen der 2. Herren und dem TuS Brake lockte trotz der glatten Straßen zahlreiche Zuschauer in die Halle. Somit war alles für einen unterhaltsamen Abend gegeben: 2 motivierte Mannschaften, ein volles Haus und frisch gezapftes Bier. Leider gab es aber noch eine weitere Komponente, die den Handball beim 27-24 (14-9) Sieg der Braker fast in den Hintergrund rücken ließ, aber für viel Kopfschütteln und Ungläubigkeit sorgte.

Die personelle Situation der Jürmker war gut. Kastner und Hennigs waren wieder fit und mit Tim Werning und Julian Jahr (mA-Jugend) standen zwei zusätzliche Spieler zur Verfügung. Brake erwischte den besseren Start und ging mit 0-2 in Führung. Beim 4-5 (10.) mussten die Jürmker bereits 3 gelbe Karten und 3 Zeitstrafen verkraften, während die Braker strafmäßig komplett leer ausgingen. In den kommenden 5 Minuten folgten zwei weitere Zeitstrafen für die Jürmker und Brake setzte sich auf 4-9 ab. Diesen Vorsprung brachten die Braker auch in die Pause. Nach der Pause stellten die Jürmker die Abwehr um und kamen durch drei Tore am Stück auf 12-14 heran. Beim 18-19 verkürzten sie gar auf 1 Tor, ehe die Schiedsrichter wieder erbamungslos und völlig planlos zuschlugen und von der 21.-23. Minute nur zwei, später drei Feldspieler auf dem Platz standen. Dennoch hielten die Jürmker gut mit und Marc Steinschmidt konnte sogar in dreifacher Unterzahl treffen, trotzdem setzte sich Brake auf 20-24 ab. Beim 23-25 witterten die Jürmker bei Ballbesitz noch einmal ihre Chance, vergaben die Einwurfmöglichkeit von Außen jedoch. Brake vollstreckte eiskalt und sicherte sich somit den Sieg, zu dem auch uneingeschränkt gratuliert wird.

Nun zum Kuriosum: Natürlich ist es immer einfach, die Schuld nach dem Spiel auf andere, meist den Schiedsrichtern, zu schieben. Aber am Freitagabend waren sich wirklich alle einig: Das war mehr als kurios. Insgesamt gab es 14 Zeitstrafen gegen die 97er und 4 gegen Brake. Dabei wurden zeitweise "Vergehen" bestraft, in denen der Gegner teilweise völlig frei zum Wurf kam. Insgesamt wäre ein Zeitstrafenplus für die Jürmker sicherlich ok gewesen, aber die um 20 Minuten längere Unterzahl spottet jede Beschreibung. Zudem gab es auf beiden Seiten auch etliche weitere kuriose Entscheidungen. Man muss sich schon wundern, wenn in einem "Gespann" ein Schiedsrichter 80 % der Entscheidungen trifft, alle Zeitstrafen gegen ein Team ausschließlich von diesem Schiedsrichter getroffen werden und er auch häufig seinen Kollegen überstimmt, obwohl er 30 Meter weiter vom Geschehen entfernt steht. Dieses Thema war nach dem Spiel nicht nur auf den Rängen Thema Nummer 1, sondern auch vom Gegner kam Kommentare a la " Was habt ihr denen denn getan?", "Wo war die versteckte Kamera?" und "Sorry, aber wir können ja nichts für die Pfiffe". Insgesamt mag der Sieg für Brake ok gehen, angesichts der genannten Umstände ist die Höhe von "nur" 3 Toren jedoch aus Jürmker Sicht fast sensationell. Schade, dass somit nach dem Spiel nicht über den Sport, sondern von allen Anwesenden nur über zwei hoffnungslos überforderte Beteiligten gesprochen wurde.

TuS 97: Trittin/Schürmann; Steinschmidt (9/4), Kastner (5), Dettke, Sternberg (je 3), Schäfer-Nolte (2), Duderstadt, Shwarze (je 1), Heins, Hennigs, Werning, Jahr

 

 

Braker Zittersieg

Ivo Kraft

Bielefeld (ivo/gwi). Im Derby zwischen dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II und Aufsteiger TuS Brake setzte sich Brake mit 24:27 (14:9) durch.

Etwas unverschuldet geriet der TuS 97 früh in Rückstand. Nicht alle Zeitstrafen der Schiedsrichter waren gerechtfertigt. Nach 27 Minuten hatten sechs Jöllenbecker aber noch keine Braker draußen geschmort. Brake nutzte die häufige Überzahl, um vor allem über Außen zum Erfolg zu kommen. Auch im Spiel sechs gegen sechs brachte das Team von Thomas Rolf seine Angriffe besser auf den Punkt und zum Abschluss. Über 4:7 und 7:14 setzten sich die Gäste ab. Nach der Pause änderte sich das Bild. Der TuS 97 nahm Ober und Welge in Manndeckung und kam über 12:14, 18:19 und 23:25 auf. Brake zitterte sich zum Sieg.

TuS 97: Schürmann/Trittin; Schäfer-Nolte (2), Dettke (3), Kastner (6), Steinschmidt (9/4), Duderstadt (1), Heins, Sternberg (2), Schwarze (1), Hennigs, Jahr, Werning.

Brake: Knefelkamp/Kirschnik; Johannmeier (1/1), Knefelkamp (2), Lange, Lippert (5/4), Ober (1), Puls (4), Stahlberg (1), Richter (3), Tiemann (4), Welge (1), Klinnert (5/3), Damaschke.

 

Nossek schimpft auf die Schiris

Bielefeld (WB/wie). Der TuS Brake hat das Derby in der Handball-Landesliga am Freitagabend bei der Reserve des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit 27:24 (14:9) gewonnen und sich dadurch ins obere Mittelfeld der Tabelle abgesetzt.

Arnd Wienböker

Die Jürmker stecken dagegen weiterhin mitten im Abstiegskampf, doch für die Niederlage vor etwa 300 Zuschauern machte TuS 97-Trainer Heiko Nossek in erster Linie das Schiedsrichter-Gespann Meier/Riechmann aus Hille verantwortlich. »Das war kein Handballspiel, sondern eine Comedy-Veranstaltung«, klagte Nossek: »Wir hatten 14:3 Zeitstrafen gegen uns und standen zeitweise nur noch mit zwei Spielern auf der Platte.«

Die numerische Überzahl nutzte Brake, um sich schnell abzusetzen. Beim 14:9 zur Pause sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus. »Dann haben wir uns aber von der Hektik anstecken lassen und selbst die Nerven verloren«, sagte Brakes Coach Thomas Rolf, dessen Team mit der offenen Deckung der Jöllenbecker nicht zurecht kam. Beim 23:25 stand die Partie auf des Messers Schneide, doch zu mehr reichte es für den TuS 97 nicht. Nossek: »Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir waren ja ständig in Unterzahl.«

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II: Schürmann, Trittin; Steinschmidt (10/4), Kastner (5), Dettke (3), Schäfer-Nolte (2), Sternberg (2), Duderstadt (1), Schwarze (1), Werning, Heinz, Hennigs, Jahr.

TuS Brake: D. Knefelkamp, Kirschnick; Lippert (5/4), Klinnert (4/2), Tiemann (4), Puls (4), J. Kneffelkamp (3), Richter (3), Stahlberg (1), Ober (1), Welge (1), Johannmeier (1/1), Damaschke, Lange.