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Nach wenig überzeugender Offensivleistung sind die Jöllenbecker Oberligisten froh, wenigstes einen Punkt aus Senden mitnehmen zu können. Der krank fehlende Trainer musste zudem durch Frank Brennecke vertreten werden.

Die Offensive schwächelt

HANDBALL-OBERLIGA: TuS 97 spielt 22:22

Ivo Kraft, 21.01.2013

Bielefeld (ivo). Als es Sonntag für den TuS 97 ins verschneite Senden ging, hatte sich schon längst das happige 24:35 (10:20) von Tabellenführer Schalksmühle in Ahlen herumgesprochen. Die Rechnung war einfach: mit einem Auswärts-Erfolg konnten sich die Jöllenbecker auf Schlagdistanz zum bislang so überragenden Spitzenreiter bringen.

Dabei gab es allerdings zwei Probleme. Erstens trat der Rangzweite ohne seinen krank geschriebenen Coach Walter Schubert an. Zweitens holten die Jöllenbecker beim 22:22 (10:11) nur einen Punkt und stehen nun drei Zähler hinter Schalksmühle. „Es ist eher ein Punktgewinn. Das habe ich lieber als einen Punktverlust, wenn ich Trainer bin“, philosophierte Frank Brennecke. Der Ersatz-Coach gab offen zu, dass nach dem guten Start (4:1-Führung) „das Händchen von Walter gefehlt hat. Ich konnte probieren was ich wollte. In der Offensive hatten wir keinen Zugriff mehr.“

Glücklicherweise zeigte Torwart Daniel Habbe, der den angeschlagenen Kai Bierbaum (Leistenzerrung) bis zur 55. Minute vertrat, eine „bockstarke Leistung“ (Brennecke) und hielt seine im Angriff gewaltig schwächelnden Vorderleute auf Kurs.

Doch mit fortdauernder Spielzeit setzten sich die Hausherren Schritt für Schritt für ab. Da Hermann Hippe (Bauchmuskelzerrung) ganz fehlte und Nils Grothaus nur in der Deckung eingesetzt werden konnte, blieb die TuS-Offensive zahnlos. Senden setzte sich auf 20:17 (50.) ab. Nach einer Jöllenbecker Auszeit wurde es spannend. Die Gäste gingen 21:20 in Führung, kassierten dann wieder zwei Treffer und glichen 45 Sekunden vor Schluss aus. Anschließend entschärfte Kai Bierbaum eine klare Sendener Torchance.

In der verbleibenden Zeit verdamelte der TuS 97 bei angezeigtem passivem Spiel ein weiteres Mal den Ball und musste nochmals den finalen Sendener Angriff stoppen. „Das Schalksmühler Ergebnis war schön und hat auch gepuscht. Wir haben heute aber zu große Defizite im Angriff gehabt“, bilanzierte Bierbaum den Auswärtspunkt.

TuS 97: Habbe/Bierbaum; Hoff (6/2), Zöllner (5), Kiel (4), Heins (3), N. u. T. Grothaus, Jahr, Ludwigs (je 1), Pieper, Niehaus, Braunheim.

Abwehr rettet einen Punkt

Handball-Oberliga: Jöllenbeck spielt 22:22 in Senden - Brennecke springt für Schubert ein

Arndt Wienböker, 21.01.2013

Bielefeld (WB/wie). Die Vorzeichen waren nicht gerade günstig. Trainer Walter Schubert musste wegen einer Rückenblockade passen und wurde durch Frank Brennecke vertreten, Rechtsaußen Hermann Hippe konnte wegen einer Bauchmuskelzerrung nicht spielen, hinzu kamen einige angeschlagene Akteure. Unter diesen Umständen wertete Handball-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck das 22:22 (10:11)-Unentschieden bei Aufsteiger ASV Senden als Punktgewinn. »Wir haben immerhin einen Zähler auf Spitzenreiter Schalksmühle gut gemacht«, sagte Interimscoach Frank Brennecke mit Blick auf die deutliche 24:35-Niederlage des Oberliga-Primus' in Ahlen.

Der Tabellenzweite aus Jöllenbeck erwischte beim heimstarken Team von Coach Diethard von Boenigk einen guten Start (4:1), verlor im Angriff dann aber nach und nach die Übersicht. »Vorne haben wir keinen Zugriff gefunden«, urteilte Brennecke. Doch da die Abwehr um den starken Keeper Daniel Habbe (»Er hat uns in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten«) gut stand, entwickelte sich ein offenes Spiel auf mäßigem Oberliga-Niveau. Nach dem 10:11 zur Pause geriet der TuS 97 in der zweiten Hälfte mit 17:20 in Rückstand, konterte aber mit einem 4:0-Lauf zu einer 21:20-Führung (57.). Wieder drehte sich das Blatt, Senden legte ein 22:21 vor. Nils Grothaus antwortete mit dem 22:22 - eine Minute vor Schluss war alles möglich. Jöllenbeck versuchte es im letzten Angriff mit einem Kempa-Trick, der daneben ging. So kamen die Gastgeber noch einmal in Ballbesitz, doch der finale Freiwurf landete in der TuS 97-Mauer. Brennecke: »Mit dem Punkt können wir leben. Ich hoffe, dass sieht auch Walter Schubert so.«

Tut er. Der krank geschriebene Trainer zeigte sich von zu Hause aus mit dem Ergebnis einverstanden: »In Senden sind schon viele Mannschaften gestrauchelt. So gesehen ist ein Punkt in Ordnung. Alles ist im Lot.«

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Bierbaum (ab 55.), Habbe - Hoff (6/2), Zöllner (5), Kiel (4), Heins (3), N. Grothaus (1), Jahr (1), T. Grothaus (1), Ludwigs (1), Niehaus, Braunheim, Pieper.