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Überzeugender 33:23 (14:14) Sieg über die Ahlener SG.

Hier die Presseberichte:

Einseitiger Kampf

HANDBALL-OBERLIGA: Überlegener TuS 97 siegt in einem mäßigen Gipfeltreffen gegen Ahlen mit 33:23

Gregor Winkler, 03.12.2012

Bielefeld. Spitzenspiel! Der Dritte empfängt den Zweiten. An einem solchen Abend sind die Erwartungen hoch und die Spannung ist förmlich zu greifen. So sollte es auch am Samstag in der Jöllenbecker Realschulhalle sein. Das 33:23 (14:14) des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gegen eine schwache Ahlener SG blieb in Sachen Gipfeltreffen jedoch vieles schuldig – aber das musste auf Bielefelder Seite niemanden stören.

Am Ende verlief das Spiel einseitig und war von vielen technischen Fehlern (vor allem der Gäste) geprägt. Aber: "So aus der Entfernung betrachtet, war es ein Sahnestückchen von uns." Das sagte TuS-Coach Walter Schubert. Der Trainer hätte freilich nicht den Ruf eines scharfen Analytikers, wenn er diesen – für seine Verhältnisse – Emotionsausbruch einfach stehen ließe. An der guten Anfangsviertelstunde, in der sich die Gastgeber über 6:3 und 8:4 auf 10:6 (14.) absetzten, gab es nichts zu beanstanden. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Jöllenbecker, die vor allem durch Nils Grothaus und Christian Hoff ihre Chancen verwerteten. Ahlen, das ohne seinen Top-Torjäger Thomas Lammers (wurde am Samstag Vater) antrat, kam vor allem über Kreisläufer Thorsten Szymanski zu Möglichkeiten. Eine Strategie, die sich in den letzten 15 Minuten vor der Pause auszahlen sollte.

Wie aus dem Nichts riss bei den Hausherren der Faden. Eine im Griff geglaubte Halbzeit glitt der Schubert-Sieben aus den Händen. Konnte Tim Grothaus mit einem Block beim 11:10 den Ausgleich zunächst noch verhindern, so erzielte Ahlens Linkshänder Michael Herrmann in der 23. Minute das 11:11. Es folgten die 12:11- und 13:11-Führungen der Gäste. In Überzahl warf Leon Ludwigs einen Pass auf die Tribüne. Ahlens Spielertrainer Sascha Bertow tanzte Julian Jahr mit einer einfachen Täuschung aus und machte per Heber das 11:14. Erst zweimal Hoff (12:14, 13:14) und Hermann Hippe erkämpften das Pausenremis. Eine Erklärung für den Einbruch hatte Trainer Schubert nicht. Er erkannte aber: "Wir sind nach der Pause mit viel Kampf und Begeisterung zurückgekommen."

Spielmacher Ludwigs, der nach dem Seitenwechsel zu großer Form auflief, erzählte: "Die sind nur durch unsere Fehler im Angriff wieder rangekommen. Wir hatten uns in der Pause vorgenommen, an die erste Viertelstunde anzuknüpfen." Überhaupt kam der TuS 97 gefestigt aus der Kabine. Acht Minuten nach Wiederanpfiff traf Julian Jahr zum 19:15. Ahlen wurde zunehmend nervöser, was sich in immer haarsträubenderen Ballverlusten bemerkbar machte. "Da hat bei denen nicht mehr viel geklappt. Das war sicher nicht zu erwarten", fand Schubert den klaren Sieg sicher um ein paar Tore zu hoch.

Was genau beim Gegner zum Blackout führte, muss den Sieger auch nicht interessieren. Die Bielefelder konterten sich in einer an Spannung armen, aber mit sehenswerten Toren gespickten Hälfte auf den zweiten Tabellenplatz. Unrühmliche Höhepunkte blieben die handfeste Rangelei zwischen Torben Pieper und Kevin Wiegers, für die der Ahlener eine Rote Karte kassierte, sowie eine schwere Gesichtsverletzung von Ahlens Sebastian Chojnacki. Tabellarisch war es eine Top-Partie, aber an diesem Abend war nur der TuS 97 wirklich spitze.

TuS 97: Bierbaum/Habbe; N. Grothaus (6), Heins (3), Niehaus (1), Braunheim, Hoff (9/2), Hippe (6), Ludwigs (5), Pieper, Jahr (2), T. Grothaus (1).

Ahlen: Niroda/Istel; Chojnacki (2), Terbeck (3), Rogowski (6/1), Cervenka, Schroeter (1), Wiegers (4/1), Herrmann (2), Köhler, Szymanski (5).

SR: Bendel/Heine (Wickede)

Zuschauer: 400

Siebenmeter: 3/2 – 5/2 Zeitstrafen: 14:14 Minuten

Spielfilm: 6:3, 8:4, 9:5, 10:6, 11:8, 12:14, 14:14 (Halbzeit), 16:15, 19:15, 21:17, 23:17, 26:17, 28:20, 30:20, 32:21, 33:22.

Auf »schnellen Füßen« zum »Sahnestückchen«

Handball-Oberliga: Jöllenbeck feiert 33:23-Heimsieg gegen Ahlen

Arndt Wienböker, 03.12.2012

Bielefeld (WB). Mit einer über weite Strecken beeindruckenden Vorstellung hat sich der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck im Spitzenkampf der Handball-Oberliga zurückgemeldet. Der 33:23 (14:14)-Heimsieg im Verfolgerduell gegen die Ahlener SG ging am Ende sogar in dieser Höhe in Ordnung.

Lohn für den starken Auftritt ist der Sprung auf Tabellenplatz zwei, vorbei am Drittligaabsteiger aus Ahlen. Spitzenreiter SG Schalksmühle-Halver (39:37 beim Schlusslicht Eintracht Hagen II) liegt weiterhin zwei Punkte vor den Jürmkern. »Wir haben bewiesen, dass wir auch gegen die Topteams bestehen können«, freute sich TuS 97-Trainer Walter Schubert und wertete den Erfolg gegen Ahlen als »Sahnestückchen«. Schubert: »In dieser Form war das sicherlich nicht zu erwarten. Ein absolut verdienter Sieg.«

Dass die mit geballter, höherklassiger Erfahrung ausgestatteten Gäste um Spielertrainer Sascha Bertow (ehemals TuS N-Lübbecke) am Samstag auf ihren Rückraumshooter Thomas Lammers, der vor der Saison vom Zweitligisten ASV Hamm gekommen war, verzichten mussten, spielte Jöllenbeck zusätzlich in die Karten. »Lammers hat denen schon ganz schön gefehlt«, sagte Schubert. Der Grund, warum der Halblinke nicht mit anreiste, war aber ein erfreulicher: Lammers weilte im Kreißsaal und wurde zeitgleich zum Spiel zum ersten Mal Vater.

Ansonsten lag die Freude ausschließlich auf Seiten des TuS 97. Über 6:3 und 8:4 erspielte sich Jöllenbeck vor etwa 400 Zuschauern einen 10:6-Vorsprung (15.). Eine griffige Abwehr und ein variables Angriffsspiel mit Nils Grothaus und Christian Hoff als sicheren »Vollstreckern« machten Lust auf mehr. Doch ab dem 11:8 riss der Faden, plötzlich leistete sich der TuS 97 unnötige Abspielfehler und kam selbst in zweifacher Überzahl nicht zum Torerfolg. Ein 0:6-Lauf zum 11:14 ließ Übles erahnen, doch zweimal Hoff und der ebenfalls treffsichere Hermann Hippe mit dem Pausenpfiff glichen zum 14:14 aus.

Als Kai Bierbaum nach Wiederanpfiff einen von zwei Siebenmetern parierte und Leon Ludwigs das 17:15 folgen ließ, spielte sich Jöllenbeck in einen wahren Handball-Rausch und zog unaufhaltsam auf 25:17 (46.) davon. »Da haben wir Ahlen mit schnellen Füßen den Schneid abgekauft«, freute sich Nils Grothaus. Auch Walter Schubert zeigte sich beeindruckt: »Wir haben uns mit Kampf und Begeisterung diesen Vorsprung erspielt.« Die höchste Führung gegen nun erschreckend schwache Gäste, die sich unzählige technische Fehler leisteten und Kevin Wiegers nach grobem Foulspiel an Thorben Pieper mit »Rot« verloren (49.), gab's beim 32:21 durch Ludwigs. Das Sahnestückchen aufs Sahnestückchen sollte 30 Sekunden vor Schluss der noch geschonte Benjamin Zöllner setzen, doch sein Siebenmeter landete weit neben dem Tor. Das konnte der TuS 97 an diesem Tag aber mit einem listigen Lächeln quittieren.

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck:Bierbaum, Habbe (n.e.) – Hoff (9/1), N. Grothaus (6), Hippe (6), Ludwigs (5), Heins (3), Jahr (2), Niehaus (1), T. Grothaus (1), Braunheim, Pieper, Zöllner, Kiel (n.e.).