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thumb_CuhlmannMit Sebastian Cuhlmann konnte die 1. Damenmannschaft einen engagierten und erfolgreichen Handballtrainer gewinnen. Cuhlmann trainierte zuletzt die Landesliga-Herrenteams der TG Hörste und TG Schildesche und übernimmt die Nachfolge von Interimscoach Mirko Lenz.

 

 

TuS 97 Konzept überzeugt

Sebastian Cuhlmann debütiert als Trainer im Frauenbereich

Jörg Manthey

Bielefeld (WB/jm). »Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die in Teilen sicher auch eine Herausforderung wird«, sagt Sebastian »Seppl« Cuhlmann. Nach drei Jahren »brutalem Abstiegskampf« beim Männerhandball-Landesligisten TG Hörste übernimmt er in der kommenden Spielzeit die Verbandsligafrauen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Es wird bei aller Erfahrung und Routine seine Premiere als Übungsleiter im weiblichen Bereich.
Am Dienstagabend teilte Cuhlmann seiner Mannschaft »mit einem dicken Kloß im Hals« den bevorstehenden Abschied nach drei Jahren mit. »Ich habe mittlerweile ein richtiges Hörster Herz und werde mich da bis zum letzten Tag mit voller Energie einbringen«, verspricht Cuhlmann.
Das Frauenteam des TuS 97 sei »gut aufgestellt«. Die Mischung aus Alt und Jung würde stimmen. Cuhlmann sieht sich als »Schnittstelle. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Tanja Höner, Mirko Lenz oder Olaf Grintz. Meine große Aufgabe wird die Inte-gration der A-Jugendlichen sein«.
Das Probetraining habe Geschmack auf mehr gemacht. »Ich bin begeistert von der Truppe. Die Mädels sind technisch sehr gut ausgebildet«. Mit Merle Wassmann vom TV Lenzinghausen kehrt eine versierte Spielerin zu ihren Wurzeln zurück; eine von »drei bis fünf« Neuzugängen, wie Koordinatorin Tanja Höner sagt. »Wir wollen die Jugendarbeit mehr forcieren und unsere Talente noch eher in den Seniorenbereich eingliedern«. Das Konzept ziele darauf ab, mittelfristig die »Erste« in der Oberliga sowie die »Zwote« in der Landesliga als vernünftigen Unterbau zu installieren.
Sebastian Cuhlmann, der in Brake wohnt, ist »nebenbei« Vorstandsmitglied in der Handballabteilung und im Gesamtverein der TG Schildesche. Dieses Engagement möchte er nicht aufgeben. »Aber meine zeitlichen Ressourcen sind natürlich begrenzt«.

Abschied mit einem dicken Kloß im Hals

Halle-Hörste (guf). Mit dem Sieg in Versmold hat TG Hörste einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, für die kommende Saison muss der Handball-Landesligist aber ohne Sebastian Cuhlmann planen: Der Trainer hat der Mannschaft am Dienstagabend mitgeteilt, dass er den Klub im Mai nach drei Jahren verlassen wird.

»Ich habe mittlerweile ein richtiges Hörster Herz. Deshalb hatte ich einen dicken Kloß im Hals, als ich mit den Verantwortlichen über meine Entscheidung gesprochen habe.« Wer Cuhlmann kennt, der weiß, dass diese Worte keine Effekthascherei sind, sondern ihm der Abschied wirklich schwer fällt.
Die Gründe macht er an zwei Schwerpunkten fest. Der erste ist die sportliche Perspektive: »Ich habe drei Jahre lang unter schwierigen personellen Bedingungen mit der Mannschaft immer gegen den Abstieg gekämpft. Jetzt hatte ich nach der positiven Hinrunde die Hoffnung, dass wir uns mit komplettem Kader und einigen punktuellen Verstärken im nächsten Spieljahr weiter nach oben orientieren könnten. Weil die Tarner-Brüder nach Spenge wechseln, zeichnet sich aber wieder ein sehr schwieriges Jahr ab, auch wenn sich der Verein um Ersatz bemüht.« Neben dem Wunsch, sportlich in höheren Tabellenregionen anzugreifen, führt Cuhlmann familiäre Gründe an: »Wir haben eine kleine Tochter und wohnen in Bielefeld-Brake, der zeitliche Aufwand ist zurzeit immens. Bei meiner neuen Aufgabe bin ich in weniger als 15 Minuten in der Halle.« Sein künftiger Verein will heute bekanntgeben, wo Cuhlmann im Spieljahr 2011/12 am Ruder stehen wird.
Für den Bielefelder, der 2008 von der TG Schildesche kam, ist es Ehrensache, bis zum 14. Mai in Hörste alles in die Waagschale zu werfen, damit die TG Landesligist bleibt: »Nachdem ich die Entscheidung lange vor mit hergeschoben habe, konzentrieren wir uns jetzt auf den Endspurt. Sechs Punkte müssen wir noch holen, dann müsste es reichen.« Das sieht auch TG-Vorstandsmitglied Thomas Wöstmann so: »Der Auftritt in Versmold stimmt mich positiv. Der Gegner war sicherlich schwach. Aber wie sich unsere Mannschaft in diesem wichtigen Spiel hochkonzentriert durchgesetzt hat, fand ich beeindruckend, wenn man die Personalnot und die nervliche Belastung betrachtet.«
Wöstmann hätte natürlich gerne mit Cuhlmann weitergearbeitet: »Wir verlieren im Mai einen sehr engagierten Trainer, der der Mannschaft seine Handschrift mitgegeben hat und auch menschlich hervorragend zur TG passt. Seine Gründe muss man akzeptieren.« Zur Perspektive für die kommende Saison sagt der ehemalige TG-Kapitän: »Wir haben in Sachen Trainer-Nachfolge viel versprechende Gespräche geführt und sind in einem Fall schon recht weit. Wenn das klappt, wäre es gerade für junge Spieler eine ausgezeichnete Lösung.«
Hinter den Kulissen wird in Hörste längst unter Hochdruck gearbeitet: »Was neue Spieler von außerhalb angeht, haben wir bisher zwei feste Zusagen, darunter ein Rückraumspieler, deren Namen wir allerdings noch nicht nennen können. Mit weiteren Kandidaten gibt es gute Gespräche. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit einer schlagkräftigen Truppe in die nächste Saison gehen«, sagt Thomas Wöstmann. Bis auf die Tarner-Brüder blieben alle anderen Spieler des derzeitigen Kaders an Bord.

TuS 97 findet den passenden Partner

HANDBALL: Cuhlmann wird Damentrainer

Matthias Foede

Bielefeld (ais/Maat). Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen. „Ich habe einen dicken Kloß im Hals", gesteht Sebastian Cuhlmann. Gestern teilte er der Mannschaft des Handball-Landesligisten TG Hörste mit, dass er nach drei Jahren Trainertätigkeit bei den „Rothosen" zum Saisonende aufhören und wieder nach Bielefeld wechseln wird. Der ehemalige Schildescher übernimmt den Trainerposten beim Frauen-Verbandsligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und wird damit Nachfolger von Thomas Rolf und Interimscoach Mirko Lenz.

„Die Jöllenbecker – mit ihrem starken Team: Olaf Grintz, Mirko Lenz und Tanja Höner – haben mir ein tolles Konzept vorgelegt", begründete Cuhlmann seinen Wechsel: „Beim TuS 97 gibt es eine gute Grundlage sowie eine gute Perspektive, die vielen Talente in den Seniorenbereich zu integrieren und langfristig etwas aufzubauen." Zudem sei es „ein Schritt nach Hause" gewesen. Anstatt 30 Minuten nach Hörste fährt er nun nur noch fünf Minuten zum Training – ein nicht ganz unwichtiges Argument für den jungen Familienvater. Auch Abteilungsleiterin Tanja Höner ist von ihrer Wahl überzeugt: „Sebastian bietet uns ebenfalls eine gute Perspektive. Er ist genau der passende Partner für uns."

 

Cuhlmann, der bisher ausschließlich Männer-Mannschaften betreut hat, betonte weiter, dass es eine Entscheidung gegen sein Herz war. „Ich fühle mich in Hörste total wohl. Obwohl es in den vergangenen drei Jahren viele Höhen und Tiefen gab, bin ich als Trainer nie in Frage gestellt worden", weiß Cuhlmann um das Vertrauen – und entschied sich dennoch zu gehen. Der Grund dafür liegt in der fehlenden sportlichen Perspektive. Nach drei Jahren Abstiegskampf sucht der Trainer Cuhlmann neue Herausforderungen und hat innerlich den Menschen Cuhlmann überstimmt.