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Die Erwartungen der Verantwortlichen wurden fast übertroffen. Über 400 Handballfans haben das erste Endspiel einer weiblichen C-Jugend des TuS97 um die Westfalenmeisterschaft gesehen und wurden mit einem spannenden Spiel in toller Atmosphäre belohnt. Mit 23:22 konnte das Steinsiek-Team knapp aber verdient gegen den HSV Minden-Nord gewinnen und hätte sich fast noch eine bessere Ausgangsposition erarbeitet.

47. Minute: der Ball wandert auf Rechtsaußen und Alina Pielsticker versenkt die Kugel zum 24:20. Denkste – der Schiedsrichter entscheidet aus ca. 25m Entfernung und durch etliche Beine hindurch auf Kreis ab. Gefühlt 173 Jöllenbecker Zuschauer, die alle näher dran waren als der Referee, konnten klar sehen, dass dies eine Fehlentscheidung war. Schade, aber nicht zu ändern.

Apropos Schiedsrichter. Leider hat es wohl die Staffelleitung versäumt, den zuständigen Schiedsrichteransetzer Finkemeier rechtzeitig über dieses Spiel zu informieren, damit dieser ein Gespann besorgen kann. Zwar waren zwei Kollegen im ESB eingetragen, wohl aber nur als Platzhalter. Also hat sich Gregor Finkemeier (auch ein in Jugendspielen erfahrener Schiedsrichter) selber von Kinderhaus aus aufgemacht, um unser Spiel nicht ohne Schiedsrichterausfallen zu lassen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht, aber jeder weiß, dass 4 Augen mehr sehen als 2. Und gerade in der oben beschriebenen Situation hätte ein Schiedsrichter auf der Grundlinie wahrscheinlich anders entschieden. Für ein Endspiel um die Westfalenmeisterschaft schon sehr ärgerlich.

HSV Minden-Nord, der amtierende Westfalenmeister der letzten Saison, zeigte nach der ausgeglichenen Auftaktphase (6:6), warum sie sehr souverän die Dortmunder aus dem Wettbewerb geschossen haben. Sehr kompakte Deckung, eine sehr gute Jasmin Friesen im Tor und einen durchsetzungsstarken Rückraum. Unsere Mädchen hielten gut dagegen, konnten aber häufig 7-Meter-Entscheidungen nicht verhindern. So liefen sie den Rest der ersten Halbzeit immer einem 2-Tore-Rückstand hinterher, den Anna Mardmöller kurz vor Schluss noch auf ein Tor verkürzen konnte (9:10). Prächtige Stimmung in der der Halle, Trommelunterstützung hüben wie drüben und zwei Teams absolut auf Augenhöhe.

Zu Beginn der zweiten dann erstmals Ekstase! Ein schnelles Doppelpack von Emma Pfennig und Ria Becker vom Kreis brachten uns seit Langem wieder die Führung (12:10). Und alle in der Halle haben jetzt gemerkt, dass die wirklich gute Truppe von Trainer Fiestelmann zu packen ist. Beim 16:13 sogar die erste 3-Tore-Führung. Und die dann immer mal wieder (17:14, 20:17 und 23:20). Wie es dann endete, ist ja bekannt: kein Tor mehr für uns dafür noch zwei Treffer für Minden.

Aber jetzt nur nicht jammern. Wir sammeln mal die Mut machenden Argumente: Dritter Sieg im dritten Spiel gegen Minden diese Saison, ein Unentschieden reicht uns, Minden lag zu Hause lange gegen Dortmund zurück und wir können auch ein bisschen Auswärts (z. B. 23:38 in Werl). Wir hatten Hannah Floemer und Xenia Hirt (je 4 Feldtore) eigentlich ganz gut im Griff. Nur Torwartin Jasmin Friesen (1,84m groß) konnte in etlichen freien Situationen zu viele hohe Bälle halten – natürlich ihre Stärke!

Sonntag geht es um 16.00 Uhr in Minden/Stemmer weiter. Vielleicht können wir ein wenig von der fantastischen Stimmung im Hinspiel auch im Rückspiel erzeugen. Die Mädels waren gerade vom irren Abfeiern der Mannschaft nach dem Schlusspfiff im ersten Augenblick total erschlagen. Aber die tolle Unterstützung war über die gesamte Spielzeit vorhanden, maßgeblich von der trommelnden männlichen A-Jugend initiiert. Vielen, vielen Dank dafür - die ganze Halle war einfach grandios.

Ein unvergesslicher Abend für den Jugendhandball des TuS97 und hoffentlich mit einen Happyend am Sonntag.

Bilder der Veranstaltung folgen.
Pille