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Wieder alle am Fliegen beim Auswärtssiegsong - die wB1 nach Sieg in BlombergSchon viele weibliche Jöllenbecker Jugendmannschaften sind zum Bundesliganachwuchs der HSG Blomberg/Lippe gefahren und größtenteils recht gerupft wiedergekommen. Aber das Team von Lasse Bracksiek hatte es schon beim diesjährigen Steinhagener WB-Cup nicht ins Endspiel geschafft – vollkommen ungewöhnlich. War da etwa dieses Jahr was zu holen? Ziel war eigentlich nur ein "ordentliches Ergebnis" – es wurde ein kleines Erdbeben!

Der Deutsche B-Jugend-Meister von 2016 (damals mit Luisa Rabeneick im Tor) hat eigentlich nur den BVB aus Dortmund als Konkurrenten auf Augenhöhe in Westfalen – beide (Bundesliga-)Teams ziehen natürlich ab der B-Jugend die Talente der Region zusammen. Lediglich die Älteren in Jöllenbeck können sich noch an ein Unentschieden einer Jöllenbecker Mannschaft um Trainer Jörg Tiemann Anfang des Jahrtausends erinnern. Aber unser Team hat auch den Anspruch zu zeigen, dass man nicht nur in Blomberg oder Dortmund zur sehr guten Handballerin ausgebildet werden kann.

Zum Spiel:

Schon fast in der Jöllenbecker Hall of Fame - Trainerduo Reinsberger/Pfennig„Wenn wir bis zur 40. Minuten dranbleiben können, ist vielleicht was drin! Konditionell sind wir eigentlich Spitze.“ Co-Trainer Clement Pfennig war schon ein wenig optimistisch vor dem Spiel, Fabian Reinsberger doch insgesamt etwas lauter als sonst und seine Mädels: nach außen hin wirklich cool. Und das zeigte sich auch sofort zum Spielbeginn. Unsere Außen (Lina Rüenbrink und Toni Zinn) legten der Westfalenauswahl-Torhüterin Jasmin Friesen (frisch aus Minden/Nord gekommen) gleich zwei schöne "Eier" ins Nest. Die Abwehr stand sofort, drei gelbe Karten in 7 Minuten zeugen von einer hohen Aufmerksamkeit. Auch die nächsten drei Tore gelangen diesen beiden Außen-TuSsis, jeweils nach klugen Anspielen der Halben (Emma und Ali). Blomberg konnte tatsächlich nur einmal beim 5:4 in Führung gehen, den Rest der Zeit hatten wir die Nase vorn. Ab der 18. Minute traf dann endlich unser Rückraum, auch wenn er zuvor schon wesentlich zu den Erfolgen der Außen beigetragen hat. Emma Pfennig (3), Alina Pielsticker (3 Marken) und Caro Kleinalstede sorgten dafür, dass Trainer Bracksiek seine Auswahltorhüterin Friesen auswechselte und Gianna Sposato zwischen die Pfosten stellte. Zur Halbzeit eine 11:14-Führung für den TuS97.

Zur zweiten Halbzeit wechselte unser Trainerteam die Torhüterin, Ronja Reilmann kam für Kira Matioschat – ein normaler Wechsel bei zwei gleichstarken Torwartinnen. Aber Ronja machte dann den Unterschied. Sie hielt die ersten fünf Bälle aus dem Spiel und in der 31. Min auch noch eine 7-m von Emma Ruwe. In der Zeit zog der TuS97 von 13:16 auf 13:20 (37. Min) davon. Jetzt war spätestens allen klar, das hier mehr geht als nur ein "ordentliches Ergebnis".

Jede gelungene Aktion wurde nun von der gesamten Bank und den zahlreichen Jölle-Fans frenetisch gefeiert. Eine kurze Deckung gegen Emma Pfennig konnte durch einen geschickten Spielzug gleich dreimal in ein Tor umgemünzt werden. Überhaupt war unsere Emma jetzt heiß gelaufen. Sie kam über Außen, vollstreckte bei Gegenstößen, setzte ihre Nebenspielerinnen (Toni, Luisa und Caro) in Szene und räumte hinten mit Luisa richtig auf. Diese aufopferungsvolle Arbeit hat dann der souverän pfeifende Schiedsrichter Markus Schneider mit 4x2-min gegen diese beiden jungen Damen honoriert. Aber auch Blomberg wurde viermal dezimiert – es war in der Abwehrarbeit wirklich kein Treffen von Betschwestern. In den letzten 15 Minuten konnte immer ein 5-Tore-Vorsprung gehalten werden; Blomberg agierte zu hektisch und verfehlte ungewohnt häufig das Jöllenbecker Tor. Endstand 25:20 für den TuS97 – die Sensation war perfekt!

Woran lag’s? Das Shooter-Duell der beiden Emmas endete 8:8 unentschieden, unsere Emma legte aber wesentlich mehr für ihre Mitspielerinnen auf. Blomberg spielte fast komplett ohne Außen, hier konnten wir durch Toni und Lina 9:1 gewinnen. Auch unser Kreis (Luisa und Marie) war effektiver ins Spiel eingebunden als die Blomberger Kreisläuferinnen. Die drei Rückraumspielerinnen der Gastgeber warfen 18 von 20 Toren, bei uns trafen immerhin 7 Spielerinnen. Und unser Torhüterduo hat auch den Vergleich mit den Blomberger Hüterinnen gewonnen! Mehr Statistik im Spielprotokoll.

Eine wunderschöne Momentaufnahme – aber leider auch nicht mehr als nur 2 Punkte! Ein super Start für das Team von Fabian Reinsberger und Clement Pfennig, die ihre Ladies wirklich top eingestellt hatten. Jetzt sind wir die Gruppenfavoriten, auch keine leichte Position.

Sonntag um 14.00 Uhr geht es in der Gesamtschulhalle von Werther weiter. Wer also nicht auf unser erstes Heimspiel am 23.09. warten will, ist herzlich auf Kaffee und Kuchen in der Boekstiegel-Stadt eingeladen.

Bis dann,
Pille