Elf neue EDis für den TuS 97Der TuS 97 freut sich über elf neue EDis, die bereits im Juni in Jöllenbeck vom Schiedsrichterlehrwart des Handballkreises, Sven Caspari, im Rahmen einer Nachmittagsveranstaltung ausgebildet wurden. "Das Edis-Projekt ist im Grundsatz ein gutes Projekt, es ist meines Erachtens aber nicht zu Ende gedacht.", so Dirk Rabeneick, TuS 97-Jugendleiter.

„Die 12- und 13jährigen EDis leisten wichtige Schiedsrichterarbeit,“, so Rabeneick weiter, „deshalb kann es nicht sein, dass sie anschließend zu keiner weiteren Lehrveranstaltung mehr eingeladen werden. Schiedsrichterausbildung ist nicht Vereinssache. Letztendlich machen diese ‚Jungschiedsrichter‘ den Job, den vor einigen Jahren noch gestandene Schiedsrichter oder erfahrene Handballer/Betreuer erledigt haben, bevor ausschließlich die EDis die Spielleitung in den E- und D-Staffeln inklusive Jugendpokalrunden übernommen haben.

Gerade in den jüngeren Altersklassen ist eine fachliche Qualifikation von Trainern, aber auch Schiedsrichtern, besonders wichtig. Die Tatsache, dass ausgerechnet für diese Altersklassen noch besondere Regeln gelten, die sogar viele erwachsene Schiedsrichter und Trainer an ihre Grenzen bringen, macht die Situation nicht einfacher und provozierte in der Vergangenheit immer wieder negative Reaktionen auf der Tribüne.", so Rabeneick weiter.

"Das Edis-Projekt lauft seit fünf Jahren, mehrere hundert Edis sind ausgebildet worden. Trotzdem ist der Schiedsrichtermangel jedes Jahr größer geworden. Woran liegt das? Gestandene Schiedsrichter werden zweimal im Jahr regeltechnisch fortgebildet. 12- oder 13jährige EDis jedoch frühestens dann, wenn sie Jahre später mit 16 Jahren den ‚richtigen‘ Schiri-Schein machen. Und auch das reicht nicht um als 16jähriger/r ohne Anleitung oder Coaching Spiele der Kreisliga A oder B zu leiten und dort zu bestehen. Es gibt keine Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, auf die diese jungen Menschen so sehr angewiesen sind, wollen sie als Jungschiedsrichter auf der Platte bestehen. Die Folgen sind bekannt: die meisten Schiris hängen die Pfeife in den ersten beiden Jahren wieder an den Nagel. Hier erkenne ich eine ursächliche Stellschraube für den Schiedsrichtermangel, für den die Vereine im Handballkreis jede Saison tausende Euros an sogenannten ‚Ordnungsgeldern‘ berappen müssen. Hier sehe ich Verbesserungsbedarf, insbesondere in der Verwendung dieser Ordnungsgelder. Nicht einmal die EDis-Erstausbildung wird aus diesen Mitteln bezahlt. Ich halte eine Zweckbindung dieser Mittel für Fortbildungen und zusätzliche Coachings ALLER EDis und Jungschiedsrichtern, - nicht nur punktuell und nicht nur für die, die aufsteigen wollen-, für sehr sinnvoll. Das wäre ein Beitrag um mittelfristig den Schiedsrichtermangel zu lindern.".

Stillstand ist Rückschritt. Deshalb bezieht der Tus 97 die EDis-Fortbildung nun zusätzlich mit in seine Qualitätsoffensive ein, die ursprünglich auf Trainerfortbildungen, Individual- und Torwarttraining ausgerichtet war.  Der TuS 97 wird am Montag, 07. Oktober 2019 ab 17.00 Uhr eine erste rund zweistündige EDis-Fortbildung im TimeOut anbieten. Referent ist als Olaf Grintz, Initiator des EDis-Projektes, HV-Lehrwart und selbst Schiedsrichter und Trainer. Das Thema der Veranstaltung lautet „Selbstwahrnehmung, Selbstbewusstsein und Körpersprache als EDi“. Das Teilnehmerfeld ist auf 30 Plätze beschränkt. Die Einladungen gehen zeitnah über die Jugendtrainer an alle EDis im TuS97 raus. Freibleibende Plätze werden gern kostenfrei an EDis oder EDis-Betreuer aus anderen Vereinen vergeben, Anfragen hierzu bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.