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Logo tus97Das am Mittwoch veröffentlichte Interview mit der Neuen Westfälischen fand bereits große Beachtung. Bereits am Tag der Veröffentlichung sowie in den Folgetagen erreichte den Vorstand viel positives Feedback. Hier die gesamt Pressemitteilung von Vorstand zum Nachlesen im Wortlaut:

Der TuS 97 zählt zu den größten Handballvereinen in der Region Ostwestfalen. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche sportliche Erfolge sowohl mit Damen-, Herren- als auch mit Jugendteams erreicht. Die Ausbildung in zahlreichen Jugendmannschaften, häufig durch langjährige Vereinsmitglieder geleistet, war und bleibt für uns die Basis für die Erfolge der Seniorinnen und Senioren.

Im April hat ein neues Team die Abteilungsleitung Handball im TuS Jöllenbeck, dem größten der beiden Gesellschafter der Spielgemeinschaft TuS 97 übernommen und führt einen der größten Handballvereine in OWL, gemessen an Mannschaften und Aktiven. In dem vom neuen Vorstand entwickelten Konzept stellt die 4-Säulen-Strategie das zentrale Element dar. Der Männerhandball im TuS 97 spielt dabei zwar auch weiterhin eine wichtige Rolle, doch die vier Säulen Damen, Herren, Jugend und Kinder stehen zukünftig deutlich gleichberechtigter nebeneinander als bisher. Die Umsetzung des Konzeptes wird nicht in kürzester Zeit gelingen und sicher auch Rückschläge beinhalten. Die Zustimmung des überwiegenden Teils unserer Mitglieder bei der Vorstellung an einem offenen Informationsabend im April 2019 zeigt jedoch, dass es ein breites Fundament für diesen Weg gibt.

Die Finanzierung des Konzeptes ist anspruchsvoll und wir verfügen derzeit nicht über die Möglichkeiten anderer Vereine, deren Fokus in Bezug auf die Mittelverwendung jedoch häufig auf nur einem Spitzenteam liegt. Nicht nur der Leistungshandball im Herrenbereich wird immer teurer, sondern das Konzept sieht Investitionen in allen vier Bereichen vor, um diese nachhaltig zu fördern und zu entwickeln. Wir befinden uns bei der Suche nach wirtschaftlicher Unterstützung im starken regionalen Wettbewerb, quasi in einer Sandwich-Position zwischen anderen ambitionierten Vereinen. Unser Herausstellungsmerkmal liegt in einer deutlichen Differenzierung durch unser Vereinskonzept, dessen Ansatz ganzheitlich und weniger fokussiert auf einzelne Teams ist. Ziel ist es, eine auf mehrere Sponsoren verteilte und dauerhafte Unterstützung für das 4-Säulen-Vereinskonzept durch die Bildung eines Sponsoren-Bündnisses aufzubauen. Die Sponsoren sollen sich persönlich oder in der Ausrichtung ihres Unternehmens mit unserem Vereinskonzept identifizieren.

Kinder und Jugendliche werden auch zukünftig im Handball ausgebildet, um den Kern der Damen- und Herren-Teams zu bilden. Neben den rein sportlichen Zielen sind uns die Identifizierung und das ehrenamtliche Engagement der Jugend ein hohes Anliegen. Sportlich möchten wir auch zukünftig ein Angebot für Breiten- als auch für Leistungssport anbieten. Möglichst viele der Jugendlichen möchten wir dauerhaft an den Verein binden, sei es als Handballer, Trainer, Schiedsrichter oder in anderen Funktionen. Neben den willkommenen und benötigten externen Verstärkungen, möchten wir auf diese Weise die Identität innerhalb des Vereins durch viele Eigengewächse in unseren Seniorenteams stärken und bewahren.

Die sportlichen Ziele folgen einer klaren und realistischen Einschätzung der aktuellen Möglichkeiten.

Im Herrenbereich stehen wir vor einem Neuaufbau, der in diesem Umfang zwar nicht geplant war, jedoch ohne Alternative ist. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen wir auf teure externe Neuzugänge so gut wie verzichten. Wir setzen auf den Teamgeist innerhalb der Mannschaften und Teamübergreifend im ganzen Verein und auf die Qualität der Trainerteams, denn die Herren Mannschaften 1 bis 3 werden jeweils mit zwei Trainern besetzt, um die Ausbildung der Talente noch stärker in den Fokus zu rücken. Mittelfristig streben wir an, Landes- und Oberliga zu halten, sowie über eine starke Dritte Mannschaft den Übergang für Jugendliche in den Seniorenbereich attraktiv und sportlich herausfordernd zu gestalten.

Im Damenbereich sind wir in Bezug auf Verzahnung zwischen 1. und 2. Mannschaft bereits sehr viel weiter und wollen diesen Weg durch die Einbindung der vielen Talente aus der B- und A- Jugend intensivieren.

Das Trainerteam stellt eine Mischung aus jungen und erfahrenen Coaches dar, die sich stets austauschen und unterstützen, indem sie zum Teil gemeinsam mehrere Mannschaften trainieren. Auf diese Weise gelingen uns die Entwicklung der Talente und die kontinuierliche Leistungssteigerung. Die Wettbewerber in OWL sind deutlich weiter entfernt als bei den Männern, so dass unser Ziel der dauerhafte Spitzenplatz im Frauenhandball der Region ist, mindestens dokumentiert durch die mittelfristige Rückkehr in die Damen-Oberliga.

Die sportlichen Ziele der Mädchen- und Jungenteams sind sehr unterschiedlich. Während bei den Mädchen die erstmalige Teilnahme einer Jöllenbecker A-Mädchen Mannschaft an der Jugendbundesliga sowie bei der C- und B-Jugend beständig das Erreichen der Oberliga die Ziele sind, müssen wir bei den Jungen erkennen, dass nur die C-Jugend die sportlich höchste Liga erreichen konnte. Leider haben viele Talente der B- und A-Jugend den Verein verlassen, so dass wir zwar jeweils mit einem Team auf Kreis- oder Bezirksebene antreten, doch die Verbands- und Oberliga in Westfalen wurden leider nicht erreicht. Diese Lücke zu schließen, erscheint derzeit fast aussichtslos.

Unsere jüngeren Jugend- und Kinderteams möchten wir generell mindestens doppelt besetzen, um allen jugendlichen Sportlern ein Mannschaftserlebnis im Verein zu ermöglichen. Das fast einzigartige Angebot im Kinderhandball, in Form von Ballspielgruppen ab vier Jahren, wollen wir aufrechterhalten und stärken.

Insgesamt sind neben finanziellen Mitteln vor allem Idealisten, Ehrenamtliche und Helfer gefragt. Die gesamte Abwicklung der Vereinsarbeit und des Spielbetriebs wird auf Sicht allerdings nicht mehr ausschließlich durch ehrenamtliche Mitglieder zu leisten sein. Wenn es gelingt, den vier sportlichen Säulen ein tragfähiges Fundament aus Unterstützern durch nicht aktive Handballer und wirtschaftliche Förderer zu bauen, dann wäre unser Gebäude komplett, sofern wir Themen wie soziales Engagement, Geselligkeit und Zusammenhalt der Generationen als sicheres Dach manifestieren können.

Jöllenbeck, im Juli 2019