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Warmlaufen bei der EGB - noch ist alles gut...... Kopf an! Im Spiel gegen den Tabellenletzten, die HSG EGB Bielefeld 2 lief vorne wenig bis gar nichts rund. In einer Begegnung, die völlig unnötig und klar im Angriff verloren wurde zeichnete sich vor allem Sebastian Stratmann positiv im Tor aus. Zwei verschenkte Punkte beim 24:22 (12:8) verhindern, dass sich die Vierte aus dem Abstiegskampf lösen kann. Zum wiederholten Mal.

Das späte Samstagabendspiel beim Tabellenletzten sollte eigentlich die erste Entlasstung im schon viel zu lange andauernden Abstiegskampf mit sich bringen. Anpfiff um 19 Uhr und einige personelle Überraschungen der Gastgeber waren zwei Kuriositäten an diesem Abend. Die Vierte reiste zwar mit 14 Mann an, jedoch fehlte dem Spiel vor allem in Angriff ein Steuerungselement, um Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. In den ersten Minuten sah es so aus, als ob der TuS mit einem glücklichen 0:1 Auswärstssieg nach Hause fahren wollte. Vorne gelang außer einem glücklichen ersten Tor nichts, hinten vernagelte vor allem Basto (angestachelt durch das Tor des FC Bayern in der 97. Minute, seinen erklärten Erzfeinden) das Tor vollständig. Zusammen mit Abwehrrecke Markus Martin ließen die beiden das erste Tor für die Gastgeber durch einen 7m in der 6. Minute zu, 1 zu 1. Allein diese Daten sollten ausreichen, um das Problem beim Namen zu nennen: Die Offensive. Die wenigen Tor vorne hatten wenig mit der Defensivarbeit der EGB zu tun. Auch wenn der in Jöllenbeck ausgebildete Torwart, Lennert Isringhausen, der normalerweise für die erste Mannschaft aufläuft, eine gute Partie zeigte. Mehr als 8 Fehlpässe und dazu unzählige verfrühte Abschlüsse schenkten den Gastgebern einfach zu viele Angriffe. Mit einem 12:8-Rückstand ging es ab in die Kabine. Verloren war hier eigentlich nichts, sollte der berühmt-berüchtigte Schalter zum umlegen noch gefunden werden.

In Hälfte Nummer 2 sah es phasenweise immer wieder so aus, als würde die Partie endlich zu Gunsten der Jöllenbecker kippen. Um ehrlich zu sein hatte man als Zuschauer häufig das Gefühl, die Gadderbaumer wollten die Spielwende auf dem Silbertablet präsentiert anbieten. Doch immer wieder verweigerten die Jöllenbecker den Ausgleich, um immer wieder in Rückstand zu geraten. Verworfene 7m und Gegenstöße brachen die Moral und somit das Genick der Gäste. Bezeichnend noch einmal im letzten Angriff beim 23:22 die klare Auszeit-Ansage (Ein Ausschnitt): „Wir spielen das runter bis zum Zeitspiel und suchen uns die klare Chance.“ Anstattdessen gab es einen halbherzigen Abschluss 30 Sekunden vor Schluss plus ein Gegentor zum 24:22 Endstand. Der Mannschaftszusammenhalt war gut, doch ein ordnendes Korrektiv im Angriff hätte dem Spiel sicher gut getan. Vorne konnte eigentlich nur Fabian Gehring konsequent überzeugen und hinten hielt Basto tatsächlich stattliche 50 % (24/48) der Würfe auf seinen Kasten.

Warum sich die ehemalige Spielgemeinschaft JSG Bielefeld Süd immer gegenseitig Pfeifen darf, bleibt dem Nordbielefelder ein Rätsel. Doch auch unter erschwerten Bedingungen hatte die Vierte mehr als genug Möglichkeiten die Punkte aus dem Tabellenkeller mitzunehmen und den kommenden Spielen etwas entspannter gegenüber treten zu können. Genutzt wurde die Chance nicht, sodass der Druck zu punkten in den kommenden, durchaus schwereren Duellen, hoch bleibt.

TuS 97: Stratmann, Dogan; L. Mühlenweg (7), Gehring (5), N. Mühlenweg (4/2), Kleinschmidt (3), Kronsbein (2), Wellmann (1), N. Patzwald, Zinn, Martin, Litzki, Linnenbürger, Kruse