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thumb_GrothausN_OberluebbeDie 1. Herren spielt in diesem Jahr noch beim Tabellenführer Menden (15-7) Punkte und zu Hause gegen den TV Verl (10., 7-11 Punkte). Nicht mehr zum Ball greifen werden dabei Sven-Eric Husemann, der heute operiert wird sowie die angeschlagenen Marcel Volmer (Schulter) und Jasmin Gojacic (Knie). Fest im Kader ist ab sofort Maik Braunheim aus der 2. Herren.

 

 

Besser als ein Kellerkind

HANDBALL: Oberligist TuS 97 kämpft weiter mit den Umständen einer schwierigen Saison

Ivo Kraft

Bielefeld. Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sucht derweil weiter nach der Leichtigkeit vergangener Spielzeiten. Daran hat auch der glatte 31:23-Erfolg am Samstag gegen Eintracht Oberlübbe nichts geändert.

Im Vergleich zum Saisonstart haben aber immerhin Marco Steffen und Sebastian Kopschek an Konstanz sowie Führungsqualität gewonnen und können Korsettstange Nils Grothaus entlasten. Dessen Bruder Tim dürfte mit jedem Spiel mehr zurück in die Spur kommen. Die Außen Hippe, Braunheim, Niehaus und Hoff sind mal überhaupt kein Faktor und in anderen Spielen wieder gut dabei.

Husemann (wird heute am Kreuzband operiert), Gojacic (fehlt wohl noch bis Januar) und Volmer (soll die lädierte Schulter jetzt kräftigen) werden nicht unmittelbar zurückkehren können, beim nächsten Meisterschaftsspiel – bei Spitzenreiter Menden – sind aber immerhin Bruelheide und Lehmeier wieder dabei. Routinier Ralf Bruelheide wusste auch, „dass Oberlübbe der richtige Gegner zur richtigen Zeit“ war. Die Mindener stecken tief im Abstiegskampf. „Wenn wir runter gehen sollten, macht das auch nichts. Dann spielen wir eine zackige Verbandsliga“, sagte Trainer Dieter Löffelmann. Sein Team lebte viele Jahre vor allem von Ex-Bundesligaprofi Markus Hochhaus – eine ähnliche Situation wie in Jöllenbeck mit Bruelheide. „Irgendwann muss der Schnitt ja mal kommen“, so Löffelmann, der dem TuS 97 für das schwere Auswärtsspiel in Menden durchaus Hoffnung macht. Einerseits hätten die Jöllenbecker noch immer eine ordentliche Truppe, andererseits sei Menden nicht stärker als in den Vorjahren. „Die Oberliga ist bestimmt nicht besser geworden“, meinte Löffelmann, dessen These von der Tabelle gestützt wird.

Weil auch die Spitzenteams keineswegs konstant spielen (dieses Wochenende verloren Menden und Augustdorf), könnte für den TuS 97 sogar auch noch etwas nach oben gehen. Davon zu sprechen, verbietet sich jedoch. Ebenso wie Oberlübbe muss der TuS 97 den notwendigen Umbruch komplett vollziehen. Während diese Tatsache in Oberlübbe jedoch mit nacktem Abstiegskampf verbunden ist, scheinen die Bielefelder nun doch einen anderen Kurs einzuschlagen.

 

Bei Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck wollen sich die Verantwortlichen in dieser Woche zusammensetzen, um ein perspektivisches Gespräch zu führen. Als Grundlage für den Gedankenaustausch zwischen Trainer Walter Schubert und dem Sportlichen Leiter Frank Brennecke dient der 31:23-Heimsieg gegen Eintracht Oberlübbe, durch den die »Jürmker« den Gegner auf vier Punkte distanziert und für etwas vorweihnachtliche Ruhe gesorgt haben.
Auch Torwart Norman Kern zeigte sich nach dem Erfolg gegen die »Löffelmänner« erleichtert: »Das waren zwei ganz wichtige Punkte. In der Tabelle haben wir jetzt etwas Luft nach unten und können relativ gelassen zum Spitzenreiter Menden fahren.« Die dortige HSG Menden-Lendringsen, wo der TuS 97 am Samstagabend antreten muss, patzte beim 24:25 in Hahlen. Dabei verlor die HSG auch Torwart Stefan Vogel. Der landete bei einer Abwehraktion auf einem Harzflecken und verdrehte sich das Knie. Diagnose: Kreuzbandriss. Hahlen freute sich über die Verstärkung von Arne Rehme-Schlüter, der sein Debüt gleich mit dem 25:24-Siegtreffer krönte. Auf Rehme-Schlüter hatte auch die TSG Altenhagen-Heepen mal ein Auge geworfen, sich aber gegen eine Verpflichtung entschieden.
Verls Maik Dittrich hatte wegen eines Auslandssemesters in Australien ein halbes Jahr lang keinen Handball gesehen. Beim 35:30 des TVV über Volmetal gelang dem Rechtsaußen ein gelungenes Comeback. »Es kam mir so vor, als ob der Maik nie weggewesen wäre«, staunte Kapitän Olaf Voss.
Nach Minuspunkten ist der ASV Hamm II neuer Oberliga-Tabellenführer. »Ich habe vor allem Augustdorf auf der Rechnung«, hatte Walter Schubert vor dem Spieltag prophezeit. Doch dann verloren die Lipper das Spitzenspiel gegen HSE Hamm mit 23:26. Mehr als 500 Zuschauer sahen dabei eine kuriose Partie. Nach zwei Roten Karten gegen Torwart Ronny Krüger (15.) und Christian Beine (45.) schien die Partie beim Spielstand von 12:24 bereits entschieden, doch dann startete die HSG eine furiose Aufholjagd, die allerdings nicht mehr mit etwas Zählbarem belohnt wurde. Die Zuschauer in der Witex-Halle verabschiedeten ihre Mannschaft dennoch mit stehenden Ovationen.
Davon sind die Jöllenbecker noch einiges entfernt. »Der Mannschaft fehlt noch das Gefühl für die Situation«, urteilte Walter Schubert nach dem Pflichtsieg gegen Oberlübbe. In Menden will der TuS 97-Coach auch »den unbedingten Willen sehen«. Dann soll auch Ralf Bruelheide wieder mit von der Partie sein. »Tüdden« musste gegen Oberlübbe erneut passen. »Ich werde die Grippe einfach nicht richtig los«, sagte der Routinier.
Jasmin Gojacic wird derweil in diesem Jahr nicht mehr das Hallenparkett betreten. »Mir wurde jetzt schon zwei Mal Cortison ins Knie gespritzt, aber die Entzündung ist immer noch da«, sagt der Rückraumspieler, der nach Rücksprache mit Dr. Eckhard Jungmann seine Zwangspause verlängert. Gojacic: »Ich muss das jetzt richtig auskurieren und werde erst im Januar wieder spielen.« Davon kann Sven-Eric Husemann nur träumen. Nach seinem Kreuzbandriss fällt er die komplette Serie aus. Eine wichtige Entscheidung ist aber getroffen worden: Husemann wird heute von Jungmann am Kreuzband operiert.