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thumb_20090925_003Unter ihrem neuen Coach Walter Schubert feierten die Jürmker zum Einstand einen 28-22 (14-8) Erfolg im Derby gegen den TuS Brockhagen. Ausschlaggebend für den Erfolg war vor allem eine sichere Defensive. Großer Wermutstropfen ist eine Verletzung von Mittelmann Sven-Eric Husemann, der beim Abschlusstraining mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausschied.

Erster Saisonsieg

Ivo Kraft

Bielefeld (ivo). Mit dem neuen Trainer Walter Schubert hat es gleich zum ersten Saisonsieg gereicht. Handball-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck besiegte Schlusslicht TuS Brockhagen locker und leicht mit 28:22 (14:8).

Die Gäste waren der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt. Die Jürmker benötigten eine Viertelstunde, um ihre Nervosität nach dem Trainerwechsel unter der Woche (Schubert für Harke) abzulegen, und legten anschließend den Grundstein für den souveränen Erfolg. Nach dem 4:5 (13.) setzte sich der TuS 97 auf 9:5 (20.) und sogar in Unterzahl auf 12:7 ab. Treibende Kräfte in dieser Phase waren Jasmin Gojacic im Feld sowie Keeper Thorsten Lehmeier im Tor mit elf abgewehrten Bällen. Auch nach dem Seitenwechsel dominierte der TuS 97 die Partie und ließ dem Kellerkind keine Chance. Über 18:10 und 23:13 transportierten Nils Grothaus & Co. die Führung zum 28:22-Heimsieg.

Die schlechte Nachricht jedoch kam bereits beim Abschlusstraining. Pechvogel Eric Husemann verletzte sich erneut am Knie und fällt auf unbestimmte Zeit mit dem Verdacht auf einen Kreuzbandriss aus.

TuS 97: Lehmeier/Kern; N. Grothaus (5), Bruelheide (7), Gojacic (8/1), Steffen, Niehaus (1), Hoff, Grote (1), Kopschek (4), Braunheim, Kastner, Eggert (1), Hippe (1).

Bäumer vermisst letzten Biss

Brockhagen nutzt Jöllenbecks Schwächen nicht
Sportteil Halle

Gunnar Feicht und Sören Voss

Steinhagen-Brockhagen (WB). 500 Zuschauer auf den Rängen, aber keine Spur von Derbystimmung: Bei der 22:28 (8:14)-Niederlage gegen Gastgeber TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat Handball-Oberligist TuS Brockhagen die große Chance vertan, einen sichtlich angeschlagenen Titelanwärter in Verlegenheit zu bringen.

Dem Außenseiter fehlte einfach der letzte Biss für den großen Coup. Symptomatisch eine Szene Mitte der zweiten Halbzeit: Bei einer schmeichelhaften Freiwurfentscheidung nutzten die Gästeakteure nicht etwa kurzentschlossen ihre Chance, sondern schauten sich erst irritiert gegenseitig an, ehe Stefan Hermbecker endlich ausführte - und den Ball unkonzentriert zum Gegner spielte.

Nur in den ersten 15 Minuten trat der Außenseiter so auf, wie sich Trainer Tom Bäumer und die mitgereisten Fans das vorgestellt hatten. Obwohl der grippekranke Scharfschütze Christian Kalms fehlte, zeigten seine Teamkollegen in der Deckung die nötige Aggressivität. Nachdem sich beim bis dahin sieglosen TuS 97 im Training auch noch Mittelmann Sven-Eric Husemann (Verdacht auf Kreuzbandriss) verletzt hatte, wackelte der Vorjahresdritte bedenklich. Beim neuen Trainer Walter Schubert, der erst diese Woche Jörg Harke abgelöst hatte, und dem Sportlichen Leiter Frank Brennecke wurden die Sorgenfalten immer tiefer, als Brockhagen in der 12. Minute erstmals in Führung ging.

Mit Sebastian Rieks Kracher aus der zweiten Welle zum 5:4 standen die Brockhagener aber auch zugleich das letzte Mal vorne. Einige ungenaue Aktionen im Angriff, zweimal Pech bei den Gegentreffern zum 5:7 (Blank hatte eigentlich schon pariert) und 5:8 (stark abgefälscht) - schon stieg wieder die Quote der Konzentrationspannen und Fehlwürfe. Dies nutzte allen voran Jöllenbecks abgezockter Mittelmann Jasmin Gojacic mit fünf Treffern vor der Pause aus. Dazu gesellten sich zwei Brockhagener Siebenmeter-Fahrkarten in der entscheidenden Phase. Bereits beim 14:8-Pausenstand war diese Partie auf schwachem Oberliga-Niveau gelaufen.

Im zweiten Durchgang raffte sich der Außenseiter lediglich dazu auf, die eigene Ehre zu retten und die Schlappe in Grenzen zu halten. Jöllenbecks Treffer zum 21:13 nach No-Look-Pass von Ralf Bruelheide zu Kreisläufer Nils Grothaus blieb einer der ganz wenigen Höhepunkte dieses spannungsarmen Duells.

 

Daten & Fakten

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier, Kern (n.e.); N. Grothaus (5), Eggert (1), Niehaus (1), Kopschek (4), Hoff, Bruelheide (7), Hippe (1), Steffen, Gojacic (8/1), Grote (1).

TuS Brockhagen: Blank (1. HZ), Hahn (2. HZ); S. Hermbecker (3), Rieks (2), Höcker (4), Buhrmester, Potthoff, Schäfer (1), Lünstroth (4), Uhlemeyer (1), Deppe (7/1).

Zuschauer: 500.

Schiedsrichter: Kurmann/Weiß (HSG Vlotho/Uffeln), ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie.

Zeitstrafen: TuS 97 2, Brockh. 4.

Siebenmeter: TuS 97 2/1, Brockhagen 4/1 (Deppe an den Pfosten und gehalten, S. Hermbecker daneben).

Stationen: 2:0, 2:2 (6.), 4:3, 4:5 (12.), 9:5 (20.), 10:6 (22.), 10:7, 14:8 - 15:9, 17:9 (35.), 18:13 (42.), 21:13, 24:17 (51.), 26:20, 27:20, 28:22.

 

Stimmen zum Spiel

Tom Bäumer (Trainer TuS Brockhagen): »Wenn ich Handball spiele, will ich immer gewinnen. Diesen unbedingten Willen habe ich bei uns heute teilweise vermisst. Das war nicht die optimale Einstellung. Auch wenn Jöllenbeck zuhause gespielt hat, cleverer und natürlich besser besetzt ist, hätten wir die Partie heute offener gestalten können. Aber manchem hat es wohl genügt, hier mit vier, fünf Toren Unterschied zu verlieren. Das war überwiegend Standhandball von beiden Seiten.«

Walter Schubert (Trainer TuS 97): »Jeder hat so gut er konnte seinen Job gemacht. Die Mannschaft hat gut gekämpft, aber es liegt in allen Bereichen noch viel Arbeit vor uns.«

Lars Deppe (Spieler TuS Brockhagen): »Wir haben zu wenig gebrannt. Nach dem guten Start haben wir viele dumme Sachen gemacht. Gegen den angeschlagenen Gegner war mehr drin.«