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Mit 26:24 haben die Jöllenbecker Oberliga-Männer das Lokalderby gegen den TuS Spenge für sich entschieden. Rund 1100 Zuschauer sahen einen bis zum Schluss spannenden Spielverlauf.

Hier die Berichte der Lokalpresse:

Erfolgreiche Schlussoffensive

HANDBALL: Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gewinnt das Derby gegen Spenge 26:24

Ivo Kraft, 05.10.2013

Bielefeld. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat das OWL-Derby gegen den TuS Spenge gestern Abend im Schlussspurt mit 26:24 (11:11) gewonnen. Die Gastgeber bleiben damit ungeschlagen und übernehmen zumindest bis Samstag die Tabellenführung.

Man merkte beiden Mannschaften zu Beginn des Spiels an, dass sie großen Respekt vor einander hatten. Beide Teams taten sich schwer in der Offensive. Das lag allerdings auch daran, dass die Abwehrreihen stabil wirkten. Die Gäste aus Spenge traten etwas überraschend mit einer defensiven 6:0-Variante an, während die „Jürmker“ wie gewohnt in der 3:2:1-Variante deckten. Ihre vorerst stärkste Phase zeigten die Gastgeber, die viel wechselten ohne dass der Spielfluss darunter litt, zwischen der 15. und 26. Minute. In dieser Zeit verwandelten sie einen 3:5-Rückstand in eine 10:7-Führung. Spenge konterte jedoch nach einer Auszeit und egalisierte zum 11:11-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel blieb es im Nachbarschaftsduell der beiden Oberligisten weiterhin eng. Zunächst hatten die Spenger ganz knapp die Nase vorn. Sie führten bis zum 20:20 immer mit einem Tor, ehe der TuS 97 zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mit einem Tor in Führung ging. In der spannenden Schlussphase führte in der 54. Spielminute zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit eine Mannschaft mit zwei Toren – und zwar der TuS 97. Wieder half Spenge eine Auszeit. Der TuS glich noch einmal durch Tore von Kopschek und Huesmann aus. Bei einer 24:23-Führung des TuS 97 brachte Keeper Kai Bierbaum sein Team auf die Siegerstraße. Er wechselte für einen Siebenmeter für den bis dahin gut spielenden David Weinholz zwischen die Pfosten – prompt verwarf Spenges David Matthews vom Punkt. Dies geschah zwei Minuten vor dem Spielende. Als dann der überzeugende Henning Kiel im Gegenzug das Tor zum 25:23 erzielte, begannen die Jöllenbecker Fans mit der Siegesfeier. In der verbleibenden Zeit kamen die Spenger nicht mehr zurück. „Es war bis zum Ende offen und wir haben glücklich gewonnen. Das Spiel war so eng, dass es auch Unentschieden hätte ausgehen können“, zeigte sich TuS-97-Trainer Walter Schubert nach dem spannenden Derby zufrieden mit dem Spielausgang.

Kai Bierbaum sichert TuS 97 den Derbysieg

Handball-Oberliga: 1100 Zuschauer sehen 26:24 gegen Spenge

Arndt Wienböker, 05.10.2013

Bielefeld (WB). Die Nachbarschaftsderbys zwischen dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und TuS Spenge sind in jeder Handball-Oberligasaison das Salz in der Suppe. Held des gestrigen Abends beim umkämpften 26:24 (11:11)-Sieg des TuS 97 vor 1 100 Zuschauern war Torhüter Kai Bierbaum, der in der entscheidenden Phase erst einen Siebenmeter parierte und dann gleich dreimal Joel Huesmann den Schneid abkaufte.

»Das war ein reines Kampfspiel mit einem glücklichen Sieger«, freute sich Walter Schubert über nun 7:1 Punkte. Der TuS 97-Trainer sollte mit seiner Progonose Recht behalten, hatte er doch die Chancen mit Verweis auf die Tagesform als »50:50« eingestuft. Es entwickelte sich ein bis zur 58. Minute jederzeit enges Treffen.

Lauter gute Bekannte auf dem Feld hatten keine Geheimnisse voreinander und spielten mit offenem Visier. Beide Deckungsreihen inklusiver zweier aufmerksamer Torhüter Kai Bierbaum (TuS 97) und Tobias Linke (Spenge) machten dem Gegner das Leben schwer. Jürmkes 3:2:1- als auch Spenges 6:0-Formation funktionierten und neutralisierten den Positionsangriff. So blieb es lange torarm.

Leon Ludwigs markierte für den TuS 97 wohl den ersten Derbytreffer, doch nach der langen Abtastphase lagen die Vorteile auf Spenger Seite; Joel Huesmann traf zum 3:1 (10.). Dem 3:3 (Henning Kiel) und 5:5 (Gegenstoß Michel Niehaus, 17.) folgte die zweite Führung der Hausherren: Lukas Heins war zweimal in Folge vom Kreis zum 7:6 erfolgreich (20.).

Beim 10:7 durch Ludwigs (26.) schien es kurzzeitig, als könne der Tabellenzweite sich absetzen. Doch Spenge blieb hartnäckig. Kreisläufer Marco Fillies, der Ex-Gadderbaumer, verkürzte mit einem Doppelschlag auf 10:9. Auch Hermann Hippes 11:9 sollte nicht lange Bestand haben; Dennis »Atze« Mathews stellte den 11:11-Pausenstand her.

Hermann Hippe erzielte in Unterzahl das 13:12 (33.). Nach Huesmanns 13:14 (37.) hechelten die Jürmker stets einem Treffer hinterher oder schafften den Ausgleich. Bis zum 21:20 (Ludwigs, 50.). Christian Hoff vom Siebenmeterpunkt und Linkshänder Henning Kiel zwangen Frensing mit ihren Treffern zu einer Auszeit – 23:21 (54.). Mit ihrem jeweils fünften Treffer schafften Kopschek und Huesmann tatsächlich den 23:23-Ausgleich. Nils Grothaus antwortete mit seinem ebenfalls fünften Treffer – 24:23 (57.).

Dass Kai Bierbaum, nach einer 15-minütigen Verschnaufpause (»Die hat mir gut getan«) für David Weinholz zurück in den Kasten gekommen, jetzt einen Mathews-Siebenmeter parierte, sollte dem TuS 97 den rechten Rückenwind für die letzten zweieinhalb Minuten geben. Das war die Entscheidung! Der in der zweiten Hälfte effektive Henning Kiel stellte mit dem 25:23 die Vorentscheidung her. »Torminator« Bierbaum behielt auch beim wütenden Spenger Aufbäumen die Oberhand und vereitelte drei Wurfversuche Huesmanns! Tim Grothaus (26:23) band den Sack unter stehenden Ovationen der TuS 97-Fans zu.