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Torben PieperTorben Piepers starke Angriffsleistung reichte nicht. Trotz einer 21:15 Halbzeitführung mussten wir uns am Ende mit einem 35:35 gegen Möllbergen begnügen. Nach dem Spielverlauf eher ein Punktverlust...

Hier die Presseberichte:

 

TuS 97 bietet Offensivspektakel

HANDBALL-OBERLIGA: Jöllenbeck und Möllbergen trennen sich 35:35 (21:15)

Johnny Dähne, 16.09.2013

Bielefeld. Es war der finale Höhepunkt beim 35:35 (21:15)-Offensivspektakel zwischen dem TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck und Oberliga-Aufsteiger TuS Möllbergen: 59:52 Minuten waren gespielt, als sich Jöllenbecks Torwart Kai Bierbaum und Möllbergens Michael Boy, der seine ersten Seniorenhandball-Tore einst für den Verein von der Dorfstraße warf, zum Siebenmeter trafen.

„Kopfleger oder meine rechte Seite. Irgendwie hat er den Ball aber noch ins Tor rumgezogen“, sagte Kai Bierbaum nach dem Duell gegen seinen Spezi, mit dem er unter anderem 2002 Deutscher Beachhandballmeister war. Michael Boy hegte vor der entscheidenden Situation ähnliche Gedankenspiele: „Zumindest den Kopfleger habe ich ausgeschlossen, weil ’Birne’ mich seit der C-Jugend kennt“, sagte der 32-Jährige, der zum finalen Wurf vom „Punkt“ von der Bank kam und nach zwei Wurftäuschungen den Ball links an Bierbaum vorbei zum 35:35 in die Maschen warf, schmunzelnd.

Zum Schmunzeln war Walter Schubert nach der spannenden Partie vor 270 Zuschauern überhaupt nicht aufgelegt. Zum einen störte den TuS-97-Trainer, dass sein Team nach starken ersten 30 Minuten und zwischenzeitlicher Sieben-Tore-Führung (23:16; 33. Minute) dieses Plus nicht über die Zeit brachte. „Wir haben leider versucht, den Vorsprung zu verwalten und waren im Eins-gegen-eins-Verhalten nicht mehr so stark wie vorher“, sagte Schubert. Der Trainer lobte hingegen vor allem Torben Pieper, der kurz nach der Pause mit sehenswerten Schlagwürfen in Erscheinung trat. Dass es über die Stationen 30:30 (51.) und 34:32 (56.) nicht zum Auftaktsieg reichte, machte Schubert zu einem nicht geringen Maße am Schiedsrichtergespann Heywinkel/Korte (Oerlinghausen) fest. „Das war sittenwidrig“, fand der Ex-Nationalspieler und sagte dies den beiden Unparteiischen auch so im Kabinengang. Bert Fuchs, Schuberts Pendant auf Möllberger Seite, war naturgemäß besser gelaunt. „Mit dem Punkt bin ich sehr zufrieden – gerade nach dieser Schlussphase“, sagte Fuchs.

Hier noch einmal die nervenaufreibende letzte Minute, nachdem Nils Grothaus das 35:34 für seine Farben erzielt hatte, im Überblick:59:00: Siebenmeter Möllbergen. Tim Grothaus hatte einen Möllberger Wurfversuch regelwidrig geblockt. Felix Bahrenberg trifft den linken Pfosten und die Latte – aber nicht ins Tor. Ballbesitz Jöllenbeck. 59:23: Schrittfehler Nils Grothaus. 59:37: Team-Timeout Möllbergen. 59:52: Strafwurf für die Gäste nach Foul an Bahrenberg. Boy verwandelt. Der schnelle Jöllenbecker Gegenzug verpufft kurz hinter der Mittellinie, sodass beide Mannschaften für ihr sehenswertes Angriffsfeuerwerk je einen Punkt mit nach Hause nehmen durften.

TuS 97: Bierbaum/Weinholz (bei 7m); N. (9) und T. Grothaus (1), Pieper (6), Ludwigs (5), Niehaus (4/1), Hoff (3), Kiel (3), Braunheim (1), Heins (1), Zöllner (1), Unkel (n.e.), Hippe (n.e.).

Am Ende nicht clever genug

Handball-Oberliga: Jöllenbeck trennt sich 35:35 von Möllbergen

Arndt Wienböker, 16.09.2013

Bielefeld (WB). Ein intensives OWL-Derby, Spannung bis zur letzten Sekunde: Am Ende überwog bei Handball-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck der Ärger über den verpassten Sieg. Beim 35:35 (21:15) gegen den starken Aufsteiger TuS Möllbergen durchlebten die Jürmker eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

»In den entscheidenden Momenten waren wir nicht clever genug. Unterm Strich haben wir einen Punkt verloren«, bilanzierte TuS 97-Trainer Walter Schubert nach einem turbulenten Auftaktspiel, bei dem die gut 500 Zuschauer in der Sporthalle Jöllenbeck auf ihre Kosten kamen.

Mit Ausnahme von Julian Jahr konnte der TuS 97 seinen kompletten Kader aufbieten – Schubert verzichtete aber auf einen Einsatz von Hermann Hippe und Neuzugang Malte Unkel.

Und es ging gleich munter los. Jöllenbeck spielte in der ersten Halbzeit im Angriff nahe am Limit – 21 Tore in 30 Minuten sind ein Beleg dafür. Bis zum 13:13 verlief die Partie ausgeglichen, dann sorgten der starke Torben Pieper sowie der ebenfalls treffsichere Nils Grothaus (2) für eine 16:13-Führung (23.). Nun steigerte sich auch die Abwehr inklusive Torwart Kai »Birne« Bierbaum, der es in Abschnitt eins auf zehn Paraden brachte. Lohn für die stärkste Jöllenbecker Phase war das 21:15 zur Pause, das »Michel« Niehaus per Siebenmeter sicherstellte.

Bis zum 25:19 (Pieper, 37.) hatte die Sechs-Tore-Führung Bestand. »Danach haben wir versucht, den Vorsprung zu verwalten und immer mehr Probleme bekommen«, ärgerte sich Walter Schubert. Möllbergen nutzte die nun fehlende Konsequenz der Jürmker aus. Angetrieben von dem wurfgewaltigen Rückraumtrio Bahrenberg (13 Tore), Richter (9) und Witte (6) machte der Aufsteiger aus einem 22:27 ein 26:27 (45.) und ging wenig später durch Simon Witte sogar mit 29:28 (48.) in Front. Der TuS 97 konterte. Nils Grothaus und Christian Hoff brachten die Hausherren wieder auf Kurs – 34:32. Doch Möllbergen gab nicht auf, glich zum 34:34 aus. Nils Grothaus traf im zweiten Versuch zum 35:34, dann die dramatische Schlussminute: Auf einen erfolgreichen Jöllenbecker Abwehrblock folgte ein zweifelhafter Siebenmeterpfiff. Pfosten, Latte, raus. Im Gegenzug unterlief Nils Grothaus ein Schrittfehler, 23 Sekunden vor dem Ende nahm Möllbergens Coach Bert Fuchs eine Auszeit und schickte einen siebten Feldspieler aufs Parkett. Bahrenberg traf, aber das Tor zählte nicht – stattdessen entschieden die Schiris Heywinkel/Korte (Oerlinghausen/Paderborn) erneut auf Siebenmeter. Der Ex-TSGer Michael Boy schnappte sich den Ball und verwandelte zum 35:35, die restlichen Sekunden reichten nicht mehr zu einem finalen TuS 97-Angriff. »Wir haben uns in der zweiten Halbzeit dämlich angestellt«, ärgerte sich Kai Bierbaum. Walter Schubert fügte an: »So ein Spiel musst du zuhause gewinnen.« Bert Fuchs freute sich dagegen über die »Riesen-Moral« seiner Truppe: »Für uns ist das ein gefühlter Sieg.«

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck:Bierbaum, Weinholz (bei zwei 7m) – N. Grothaus (9), Pieper (6), Ludwigs (5), Niehaus (4/1), Hoff (3), Kiel (3), Heins (2), Zöllner (1), Braunheim (1), T. Grothaus (1), Hippe (n.e.), Unkel (n.e.).