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Die 1. Herren schließt die Oberliga-Saison 2012/2013 als Vizemeister ab. Am letzten Spieltag konnten die Mannen von Walter Schubert auch das Rückspiel im Dergy gegen den TuS Spenge - dieses Mal mit 24:21 (11:11) - gewinnen und sicherte sich so Platz 2.

Hier die Presseberichte:

Jubel beim Vizemeister

HANDBALL-OBERLIGA: TuS 97 gewinnt das Derby gegen Spenge mit 25:21

Gregor Winkler, 06.05.2013

Bielefeld. So sieht der würdige Abschluss einer interessanten Saison aus: Vor rund 600 Zuschauern bezwang der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck am Samstag den Ortsrivalen TuS Spenge mit 25:21 (11:11). Es war das Spiel um die Vizemeisterschaft, die der TuS 97 dank dieses Prestigeerfolgs mit vier Punkten Vorsprung souverän verteidigt hat.

Das letzte Tor hat keiner mehr richtig mit bekommen. Es war ein direkter Freiwurf nach dem Schlusspfiff. Tim Grothaus schlenzte den Ball ungefährlich hoch über die Mauer, doch Spenges Torwart Sascha Grote fischte derart unmotiviert nach dem Spielgerät, dass es noch zum 25. mal für den TuS 97 im Spenger Tor landete. Auf einen Treffer mehr kam es nicht an, und entsprechend skandierten die Bielefelder Fans schon vorher „Vizemeister, Vizemeister“. Die Stimmung in der vollen Realschulhalle war außergewöhnlich gut. Jedes Tor wurde bejubelt.

Technisch zeigten die Kontrahenten keine berauschende Partie. Zahlreiche Fehlwürfe und Abspielfehler zogen den Beginn über 3:3 (12.) und 5:4 quälend in die Länge. Vom 6:4 bis zum 8:6 hielt sich der TuS 97 nur Dank drei verwandelter Siebenmeter von Christian Niehaus in Front. „Die Luft war wohl raus“, so TuS 97-Coach Walter Schubert, der daran erinnerte, dass die Vizemeisterschaft nur ein Titel für die Galerie ist. Spenge hätte mit vier Toren Unterschied gewinnen müssen, um über den direkten Vergleich am TuS 97 vorbei zu ziehen. Dazu fehlte es aber an Durchschlagskraft vor allem vom Kreis. Christoph Mylius konnte nicht spielen und der zweite Kreisläufer Simon Grote half in Spenges zweiter Mannschaft aus. So stand Routinier Stefan Dessin in der Nahwurfzone, kam aber nicht zum Zug.

Während Spenge vor allem über Rückraummann Johannes Ebbinghaus zum Erfolg kam, suchte der TuS 97 über den Kreis seine Chance. „Es waren hart erarbeite Tore. Unser Rückraum hat sich nicht gefährlich genug gemacht, um dem Kreisläufer Freiräume zu schaffen“, analysierte Schubert. Dafür hielt Keeper Kai Bierbaum überragend. So reichte es zu einer 10:7-Führung, die Spenges Joel Huesmann mit einem Tor in Billardmanier über Latte und Pfosten zum Halbzeitstand ausglich.

Nach der Pause legte der TuS 97 ab dem 14:13 (36.) permanent vor. Das 17:14 glich Spenge zum 17:17 aus. Nach einer Zeitstrafe gegen die Bank (Sascha Grote hatte zu laut gemeckert) waren die Herforder in doppelte Unterzahl geraten. Beim ersten Versuch hämmerte Niehaus den Ball noch drüber, machte aber im folgenden Angriff mit dem 20:18 die nächste zwei-Tore-Führung klar. Wieder vollzählig arbeiteten sich die Schützlinge von Achim Frensing nochmal zum 20:20 (52) heran. Danach sorgten Henning Kiel, Leon Ludwigs und Niehaus mit drei Treffern inFolge für die Vorentscheidung. Ein Ex-Jöllenbecker verfolgte die Szenerie unterdessen traurig von der Bank aus: Spenges Linkshänder Sebastian Kopschek war bei seiner ersten Aktion im Spiel umgeknickt und saß mit lädiertem Fuß am Rand.

„Wir hatten bei den Gegenstößen nur eine Quote von knapp 40 Prozent. Das ist natürlich viel zu wenig“, meinte Frensing abschließend, während der TuS 97 den inoffiziellen Titel des OWL-Meisters ausführlich bejubelte.

TuS 97: Bierbaum/Habbe; N. Grothaus (2), Heins (3), Niehaus (9/4), Tiemann, Braunheim, Ludwigs (4), Pieper (2), Kiel (3), T. Grothaus (2).

Ins Ziel gekämpft

Handball-Oberliga: TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck besiegt Spenge 24:21 und ist Vizemeister

Arndt Wienböker, 06.05.2013

Bielefeld (WB). Am Ende gab es sogar noch einmal stehende Ovationen: Für den 24:21 (11:11)-Derbysieg gegen den TuS Spenge und eine starke Oberliga-Saison, die der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck als Vizemeister beendet hat.

»Das war das Maximum, das wir erreichen konnten. Die Mannschaft ist extrem zusammengewachsen und hat die vielen Ausfälle, die wir zu beklagen hatten, immer wieder gut kompensiert. Darum bin ich auch sehr zufrieden mit der Saison«, bilanzierte TuS 97-Trainer Walter Schubert nach den finalen 60 Minuten.

Das prestigeträchtige Nachbarschafts-Derby um Platz zwei hatte in mehr als 600 Zuschauern einen würdigen Rahmen, spielerische Höhepunkte blieben am Samstag jedoch aus. Kampf war angesagt. Es entwickelte sich ein von den Abwehrreihen geprägtes Spiel. »Vorne mussten wir uns jedes Tor hart erarbeiten«, meinte Schubert. Seinem Kollegen Achim Frensing ging es da nicht besser. Als der Ex-Jöllenbecker Sebastian Kopschek gleich im ersten Angriff umknickte und nicht mehr weiterspielen konnte, musste Spenge ohne Linkshänder im Rückraum auskommen, da Stefan Dessin am Kreis ran musste. »Unser Angriffsspiel hat nicht funktioniert. Da waren zu viele Fehler drin«, monierte Frensing.

Die erste Führung für den TuS 97 erzielte Thorben Pieper in der zwölften Minute (4:3). Es ging zäh weiter. Der treffsichere Christian Niehaus sorgte mit zwei Toren in Folge für ein 7:4 (17.) – Auszeit Spenge. Die Gäste blieben dran und verkürzten auf 7:6 (20.) – Auszeit Jöllenbeck. So ging es weiter. Der TuS 97 erarbeitete sich – gestützt auf einige Paraden von Kai Bierbaum, der unter anderem zwei Gegenstöße von Sebastian Reinsch entschärfte – ein 11:8-Plus, das bis zur Pause wieder aufgebraucht war (11:11).

Beim 12:13 lagen die Hausherren dann noch einmal zurück, doch ein 5:1-Lauf zum 17:14 (40.) nährte die Hoffnungen auf einen Derbysieg. Bis zum 20:20 (51.) hielt Spenge dagegen und hatte noch die Chance, das 24:27 aus dem Hinspiel wettzumachen. Doch der Biss der Jürmker und die besseren personellen Alternativen gaben den Ausschlag zugunsten des TuS 97. Henning Kiel, »Michel« Niehaus und Leon Ludwigs trafen zum 23:20 (56.) und damit zur Vorentscheidung. In der letzten Minute erhoben sich die Jöllenbecker Zuschauer dann von ihren Sitzen und würdigten die Leistung ihrer Mannschaft mit viel Beifall.

Dann war Schluss – ein letzter Tanz der »Jöllenbecker Jungs« und viele zufriedene Gesichter prägten das Bild. Kapitän Tim Grothaus, den es beruflich aus Bielefeld wegzieht, und Torwart Daniel Habbe (HSG Spradow) wurden von den Teamkollegen verabschiedet, danach war Feiern angesagt. »Derbys verliert man nicht. Wir waren noch mal richtig heiß«, meinte »Birne« Bierbaum und ließ sich sein Bierchen schmecken.

Das Oberliga-Derby in der Statistik

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Bierbaum, Habbe – Niehaus (9/4), Ludwigs (4), Heins (3), Kiel (3), N. Grothaus (2), Pieper (2), T. Grothaus (1), Braunheim, Kleibrink, Tiemann.

TuS Spenge: Linke, Grote – Ebbinghaus (8/3), Huesmann (6), Bußmeyer (2), Reinsch (2), Mathews (2/1), Dessin (1), Kopschek, Zwaka, Plöger, Potthoff.

Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt (Kamen).

Der Spielfilm: 0:1, 2:3 (11.), 5:4, 7:4 (17.), 8:7, 10:7 (25.), 11:8, 11:11 – 12:13, 14:13, 17:14 (40.), 17:17, 20:18, 20:20 (51.), 23:20 (56.), 24:21.

Zuschauer: gut 600.

Zeitstrafen: Jöllenbeck: 4 Minuten – Spenge: 6 Minuten.

Siebenmeter: Jöllenbeck: 4/4 – Spenge: 5/4 (Bierbaum hält gegen Mathews).