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Unnötiger Punktverlust in Gevelsberg. Mit dem Schlußpfiff kassierte die 1. Herren das 31:31 (11:15).

Der Kampf um die Vizemeisterschaft entscheidet sich damit im Lokalderby gegen Spenge am kommenden Samstag, 04.05.13 umd 18:00 Uhr in der Jöllenbecker Realschulhalle. Das Hinspiel in Spenge ging 24:27 für die Jürmker aus.

Hier nun die Presseberichte zur Partie in Gevelsberg:

Trügerische Führungen

HANDBALL-OBERLIGA: TuS 97 holt beim 31:31 gegen Gevelsberg/Silschede nur einen Punkt

Gregor Winkler, 29.04.2013

Bielefeld (gwi). Der große Kampf tobt eigentlich in anderen Regionen der Liga, doch der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck geriet beim 31:31 (11:15) in Gevelsberg/Silschede ein wenig zwischen die Fronten.

Einen Punkt, so vermeldete es der Oberligist aus dem Bergischen Land vorher, brauche man noch, um die Klasse sicher zu halten. Nicht eingerechnet war dabei das Spiel des Meisters Schalksmühle gegen die schwer bedrohte HSE Hamm, wo ein Sieg der HSE die Gevelsberger noch im Abstiegskampf gehalten hätte. Hamm verlor aber das zeitgleiche Duell, und somit wäre der Jöllenbecker Gegner auch ohne eigenen Erfolg gerettet gewesen.

„Aber“, so TuS 97-Coach Walter Schubert, „Gevelsberg wollte eben noch etwas aus eigener Kraft erreichen, und so sind sie auch aufgetreten.“ Die Schlusssekunden brachten den ersehnten Punkt für die HSG. Nachdem der TuS 97 mit 31:30 in Führung gelegen hatte, geriet das Schubert-Team in Unterzahl. Die Gastgeber nahmen den Torwart raus, wodurch sie sogar zwei Spieler mehr auf dem Feld hatten. „Und wir haben sie ohne große Gegenwehr über Außen zum Wurf kommen lassen“, klagte Schubert.

Das Remis stieß dem Trainer sauer auf, weil es nach einer soliden ersten Halbzeit unnötig war. „Wir kamen schlecht ins Spiel, aber nach dem 4:5 und 9:12 lief es für uns.“ Jöllenbecks Abwehr stand gut, und Torwart Daniel Habbe hatte eine starke Phase. Schubert: „Dadurch haben wir wohl gedacht, dass wir das mit Minimalaufwand gewinnen können.“ Eine Fehleinschätzung, wie sich nach der Pause zeigen sollte. Trügerische Vorsprünge von bis zu drei Toren suggerierten dem TuS eine Überlegenheit, die, wie sich am Ende herausstellen sollte, nicht vorhanden war. „Wir waren im festen Glauben, das zu gewinnen“, verdeutlichte Schubert die Krux. Erschwerend kam hinzu, dass die Bielefelder mit nur acht eingesetzten Feldspielern arg limitiert waren.

Von den großen Schlachtfeldern der Liga hält der TuS sich weiter fern, aber am kommenden Wochenende kommt es noch zu einem brisanten Scharmützel, wenn ausgerechnet gegen den Ortsrivalen TuS Spenge Platz zwei verteidigt werden muss. „Das wollten die Jungs wohl so“, lästerte Schubert. Der Abstand beträgt jetzt zwei Punkte, und das Hinspiel ging mit drei Toren an die Bielefelder. Zum Abschluss heißt es also nochmal: Attacke!

TuS: Habbe/Bierbaum; Niehaus (10/6), N. Grothaus (4), Ludwigs, T. Grothaus (5), Kiel (4), Braunheim (3), Pieper (2), Heins (3), Kleibrink (n.e.).

TuS 97 nimmt's zu locker

Handball-Oberliga: Nur 31:31 in Gevelsberg

Arndt Wienböker, 29.04.2013

Bielefeld(WB/wie). Platz zwei lag auf dem Silbertablett serviert, aber die Oberliga-Handballer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck griffen nicht zu. Durch das 31:31 (15:11) bei der HSG Gevelsberg-Silschede verpassten die Jürmker die vorzeitige Vizemeisterschaft und haben am kommenden Samstag beim Showdown im Derby gegen den TuS Spenge ein Endspiel um Platz zwei. »Ich hätte das nicht mehr gebraucht, aber die Jungs wollten scheinbar, dass es gegen Spenge noch um irgendetwas geht«, sagte Walter Schubert nach dem Unentschieden in Gevelsberg, durch das die Gastgeber den Klassenerhalt perfekt machten.

»Wir haben mit dem geringsten Aufwand gespielt. Und das gegen eine Mannschaft, die noch einmal alles in die Waagschale geworfen hat«, meinte der TuS 97-Coach, der die Konsequenz vermisste. Nach einem 0:2-Fehlstart erspielten sich die Jürmker eine 6:5-Führung und bauten diese bis zur Pause aus (15:11).

Auch danach reichte eine solide Leistung im Angriff, um den Vorsprung zu halten. »20 Gegentore in einer Halbzeit gegen so eine Mannschaft sind aber ein Ding der Unmöglichkeit«, schimpfte Schubert. Bis zum 31:28 sah dennoch alles nach dem vierten Sieg in Folge und dem Gewinn der Vizemeisterschaft aus, doch in den letzten zwei Minuten lief dann alles gegen den TuS 97: Maik Braunheim verwirft und hätte dabei einen Siebenmeter zugesprochen bekommen können (der Gegenspieler lag im Kreis), dem diesmal glück- und torlosen Leon Ludwigs wird ein vermeintlicher Schrittfehler abgepfiffen, Christian Niehaus kassiert eine Zweiminuten-Strafe.

So bekam Gevelsberg im letzten Angriff noch die Chance zum Ausgleich, die fünf Sekunden vor dem Ende durch einen Treffer von Außen genutzt wurde – 31:31. »Den letzten Wurf hätte man auch noch abpfeifen können, weil der in meinen Augen im Kreis gestanden hat«, stellte Schubert fest. Das Fazit des TuS 97-Trainers: »Das Unentschieden tut uns zwar nicht weh, aber ich bin trotzdem stinkig. So etwas passiert, wenn man es zu locker angeht und den nötigen Willen vermissen lässt.«

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck:Bierbaum (ab 40.), Habbe – Niehaus (10/6), T. Grothaus (5), N. Grothaus (4), Kiel (4), Braunheim (3), Heins (3), Pieper (2), Ludwigs.