1. FrauenZu unserem Nachholspiel vom ersten Spieltag reisten wir am Dienstagabend zur Spvg. Ibbenbüren II. Allen war natürlich klar, dass es alles andere als ein Spaziergang gegen die als äußerst heimstark bekannten Gastgeber werden würde. Vorm Spiel in der Kabine merkte Frank auch direkt an, dass allen der Arbeitstag und die Anreise wie ins Gesicht geschrieben standen und forderte zu Recht, dass wir ein bisschen hochfahren dürften. Also Aufwäremen, Konzentration und Einstellung finden und dann ab dafür!

Der Spielbeginn war dann zur allgemeinen Freude wirklich gefällig und wir konnten uns anfangs eine kleine Führung erkämpfen. Diese war aber schnell Makulatur, weil Ibbenbüren uns viermal in Folge unsortiert in der Rückzugsphase erwischte. Nach einer Auszeit hatten wir unsere Rückwärtsbewegung aber zum Glück wieder im Griff.

Der Rest der ersten Halbzeit war dann von abwechselnden guten Phasen bei uns und bei der Heimmannschaft geprägt. Erst machen wir drei Tore auf Reihe, dann fängt Ibbenbüren in Unterzahl einen Ball ab und bleibt so mit zwei Toren vorne. Aber auch wir decken Leidenschaftlich und mit wenigen Fehlern, sodass wir zur Halbzeit nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine müssen.

Aus der Kabine kommen beide Mannschaften stark. Und es macht absolut nicht den Anschein, dass sich das Spiel in die eine oder andere Richtung entwickelt. Bis zum 16:16 (45‘) bleibt es ein harter Fight mit allem was dazugehört: Gehaltene und verwandelte Siebenmeter, Fehlpässen und Traumpässen, Toren aus unmöglichen Winkeln und vergebene Großchancen. Beide Mannschaften spielen jetzt mal gar nicht so als wäre es Dienstagabend, sondern eher als wäre es Primetime.

Eine Überzahlsituation nutzen wir dann auch gekonnt um uns auf 2 Tore abzusetzen und konnten die Führung bis zum 18:20 auch verteidigen. Das unmögliche schien möglich: ein Sieg gegen die Mannschaft, die im letzten Jahr zuhause 22:0 Punkte geholt hat. Jetzt zeigte Ibbenbüren aber, wie diese Bilanz zustande kam. Eine Unterzahl bei uns nutzt die Heimmannschaft eiskalt aus und dreht das Ding zum 22:21, wir laufen wieder hinterher. Was für eine Stärke in der Crunchtime!

So leicht gaben wir uns allerdings nicht geschlagen, bis zum 23:23 blieben wir dran. Die Grüne Karte findet bei beiden Trainern mehrmals den Weg in die Hand und wieder zurück in die Hosentasche. Dann bekamen wir das 24:23, im Gegenzug spielten wir stark den Ball nach Rechtsaußen durch. Doch irgendwie fehlte uns jetzt etwas Fortune, der Ball will irgendwie nicht rein. Noch knapp 01:30 auf der Uhr, Ibbenbüren im Angriff, ein Tor zurück. Eigentlich nicht die besten Voraussetzungen, aber mit purem Willen bringen wir Ibbenbüren ins Schwimmen - Auszeit Ibbenbüren. Dann Tatsächlich 45 Sekunden vorm Ende fangen wir einen Pass zum Kreis ab und dürfen uns nochmal versuchen. Der erste Angriffsversuch wird stark unterbunden – Auszeit Jöllenbeck. In den verbleibenden elf Sekunden haben wir noch einen Freiwurf. Sarahs Wurfversuch wird aber geblockt, Ibbenbüren kommt in Ballbesitz, oder auch nicht, denn Jana spitzelt den Ball wieder raus und taucht plötzlich vollkommen frei vorm Tor auf. Aber es war einfach ist einer dieser Tage…die Torhüterin von Ibbenbüren hat irgendwie irgendwo ihren Körper dran, der Ball weigert sich einfach den Weg ins Tor zu finden. Das Spiel ist aus.

Auf der Bank gehen kollektiv die Hände über dem Kopf zusammen. Wie kann es sein, dass so eine kämpferische Leistung unbelohnt bleibt. Das wissen wir auch am Tag danach noch nicht. Ein Spiel, dass so auf Augenhöhe stattfindet wie gestern wird in unendlich vielen kleinen Augenblicken entschieden. Trotzdem wollen wir das Positive mitnehmen. Ein toller Kampf, ein toller Teamgeist und eine gute Leistung in der Abwehr und Angriff reichen halt nicht immer, aber es kommen noch weitere Spiele und auf unsere Leistung dürfen wir getrost stolz sein.