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Die männliche A1 gewinnt zum Jahresauftakt mit 29:30 (13:15) bei Jugendhandball MBV. In einem rassigen, hochgradig spannendem A-Jugendspiel war Hitchcock am Ende verdientermaßen auf der Jöllenbecker Seite. Obwohl die Jürmker auch nach der Weihnachtspause noch keinen der Langzeitverletzten im Kader zurück begrüßen konnten, ging es bestens gelaunt auf die Reise in die Sparkassen Arena Porta Westfalica. Die dürfte allen Jöllenbeckern noch positiv in Erinnerung sein, schließlich stellte die
erste Herren genau in dieser Halle im letzten Jahr mit dem 26:26 gegen Möllbergen die Weichen endgültig auf Oberliga-Rückkehr.

Gegen den Rangsechsten, der die A1 im Hinspiel vor eigenem Publikum böse auseinandergenommen hatte, kamen die 97er diesmal gut ins Spiel. Über 1:3 (6.) und 4:7 (13.) gab die Grintz-Sieben zunächst das Tempo vor. Obwohl in der Weihnachtspause nur zweimal trainiert wurde, präsentierten sich alle Mannschaftsteile bestens abgestimmt. Nun sollten jedoch auch die Gastgeber den Kampf annehmen, eine Deckungsumstellung sorgte für einige technische Fehler im Jöllenbecker Angriffsspiel: MBV konnte beim 8:8 (19.) erstmals ausgleichen.

Das Spiel begann in der Folge, etwas ruppiger zu werden; auf beiden Seiten folgten erste Zeitstrafen. Bis zum 11:11 (26.) bewegten sich beide Teams im Gleichschritt, ehe zwei einfache Ballgewinne mit schnellen Gegenstoßtoren das Pendel kurz vor der Pause nochmal knapp auf die Jöllenbecker Seite schlagen ließen (13:15). Das kleine Polster war nach einer frühen Zeitstrafe gleich wieder dahin, beim 17:16 (35.) konnte MBV gar erstmals in Führung gehen. Beide Teams schienen nun mit dem Messer zwischen den Zähnen zu agieren, bei großem Tempo und vielen schnellen Toren wogte das Spiel hin und her. Doch gerade, als die Gastgeber beim 19:17 (36.) das Heft des Handelns in die Hand genommen hatten, holten sich die Jürmker mit den stärksten fünf Minuten der ganzen Partie die Führung zurück. In beeindruckender Manier wurde per 5:0-Lauf eine Drei-Tore-Führung herausgeworfen (19:22, 41.)!

Auch eine weitere Zweiminutenstrafe konnte den 97er-Express jetzt nicht mehr stoppen, beim 21:25 (45.) standen die Gastgeber kurz vor dem Knockout. Doch zu früh gefreut: Nach einer unübersichtlichen Phase im 5 vs. 5 verlor die A1 urplötzlich den Faden, beim 24:25 (49.) sah sich Coach Malte Grintz zu einer Auszeit gezwungen. Möllbergen schaffte den 25:25-Ausgleich, nach fünfzig Minuten temporeichem und kräftezehrenden Abnutzungskampf ging das Spiel nun also quasi von vorne los. Die Partie hatte jetzt alles, was ein echter Thriller braucht: Über 25:27 (54.), 28:27 (57.) und 29:29 (59.) ging es in die letzte Spielminute. Dreißig Sekunden vor dem Ende schaffte MBV es schließlich, einen Siebenmeter herauszuholen.

Während die Torhüter in den 59 Minuten zuvor auf beiden Seiten nicht wirklich ein Faktor gewesen waren, kam es nun, wie es kommen musste: Niklas Südhölter bewies echten Killerinstinkt, entschärfte den Strafwurf und rette den Ball mit einem epischen Hechtsprung dann davor, doch noch ins Jöllenbecker Tor zu trudeln. Der Ball lag nun also in den Händen der A1, dreißig Sekunden Zeit für den Siegtreffer. Schließlich war es Dominic Wehmeyer, der sich acht Sekunden vor Schluss nach einem Übergang gegen die Hand durchtankte und die 97er mit der letzten Kraft zum Sieger machte!

Nun brachen auf der Bank alle Dämme, das ganze Team feierte ausgelassen den immens wichtigen Auswärtssieg, der für den weiteren Saisonverlauf noch entscheidende Bedeutung haben dürfte. Der vierte Sieg in Serie war vor allem ein Sieg des Willens, was beim Betrachten der lädierten Jöllenbecker Körper in der Kabine besonders deutlich wurde. Die Kunst war es an diesem Tag, nach einem Durchhänger in der Schlussphase die Struktur und Ordnung im eigenen Spiel wiederzufinden: Alle Akteure in blau und weiß schüttelten die ersten 59 Minuten ab und schafften es so mit den letzten Körnern, dieses großartige Spiel in den beiden finalen Angriffen für sich zu entscheiden.

In der Trainingswoche heißt es nun Wunden lecken und, viel wichtiger, den Fokus nach vorne richten. Am nächsten Wochenende gilt es gegen den inzwischen punktgleichen TV Vreden im Nachbarschaftsduell Siebter gegen Sechster, Revanche für die bittere 25:24-Niederlage im Hinspiel zu nehmen. Da Coach Malte Grintz auf einer A-Lizenz Fortbildung weilt, wird Mirko Seliger die A1 coachen. Anpfiff ist am 20.01. um 15:45 in der Jöllenbecker Realschulsporthalle, kommt vorbei und helft den Jürmkern dabei, den fünften Sieg in Serie einzufahren!

Südhölter (TW), Möller (TW), Heidemann (8/5), Bockermann, Wehmeyer (je 6), Bode, Wittler (je 4), Höfelmeyer, Steinböhmer (je 1), Barrelmeyer