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Volles Haus sieht vollen Graus...Im ersten Saisonspiel der Vierten gab es einen katastrophalen Auftritt zu sehen. Gegen den Aufsteiger Senne 2 folgte die verdiente hohe Niederlage mit 22:32 (9:15). Lahmendes Angriffsspiel und eine verbesserungswürdige Abwehr prägten das Spielgeschehen auf Jöllenbecker Seite. Eigentlich sollte diese Saison doch ganz anders starten sollen als die davor…

Eigentlich hatte sich das Trainergespann der Vierten in der Vorbereitung andere Ziele für den Saisonstart gesteckt. Ein ausgetüftelter Plan gespickt mit Testspielen, anderen Events, Trainingslager und selbstverständlich den allzeit beliebten Ausdauereinheiten bot der Mannschaft ein umfangreiches und vielfältiges Programm. Leider tauchte bei den meisten Events oft nur ein harter Kern aus 6 Spielern auf und wurde begleitet von wechselnden Teilnehmern, die ansonsten Urlaub, Arbeit, Klausuren, Familienfeste oder andere, in der Priorität höher angesiedelten, Alternativen wahrnahmen. Bereits in der Vorbereitung forderte Sven Patzwald ein deutliches Umdenken und rief den schwierigen Klassenerhalt der letzten Saison in Erinnerung. Die völlige Fehleinschätzung, der Kader der Vierten sei extrem breit aufgestellt, rührt vor allem daher, dass ein Großteil ehemaliger Spieler noch hin und wieder beim Training sind oder sich sonst glücklicherweise oft blicken lassen. Dem regulären Spielbetrieb stehen diese Personen jedoch nicht zur Verfügung.

Unseren Abgängen aus der letzten Saison: Joscha Patzwald, Cedric Markworth und Clemens Klenk stehen aktuell zwei Neuzugänge gegenüber, die aus der aufgelösten A2-Jugend zu uns stießen, aber eigentlich noch in der A-Jugend Kreisliga aktiv sein sollten. Unsere beiden „echten“ A-Jugend-Zugänge Mathis Nürnberger und Carl Küthe stehen aufgrund von Studium und Australienreise in der Realität leider nur sehr begrenzt bis gar nicht zur Verfügung. Doch all diese Widrigkeiten waren gar nicht ausschlaggebend für die desolate Leistung im ersten Ligaspiel in der neuen Saison.

In der ersten Halbzeit spielte die Offensive des TuS überhaupt keinen Handball. Druckvolles Spiel, Tempo und Bewegung ohne Ball, also Selbstverständlichkeiten des Handballsports gab es nur nach expliziten Ansagen. Die aktive 6:0-Deckung der Gäste stellte vor allem Christopher Zinn vor eine große Herausforderung. In fast ängstlicher Manier flogen die Pässe bei Herausrücken der Abwehr reihenweise dahin, wo sie nicht hingehören. Julian Jahr zeigte vorne zwar, dass er über außergewöhnliche Abschlussqualitäten und Wurfvarianten verfügt, verließ sich aber auf diese und nahm eigentlich nur in erster und zweiter Welle Tempo auf. Dass Mittelmann Jonas Eitner, kein Spieler ist, der aus Chancen aus Einzelaktionen kreiert, ist im Mannschaftsumfeld hinlänglich bekannt. Die Außen spielten unscheinbar, allein der frisch verheiratete Niklas Mühlenweg machte am Kreis eine gute Figur (ein paar Kilo sind tatsächlich runter). Nach der ersten Auszeit rappelte sich die Mannschaft noch einmal etwas auf und hielt das Ergebnis zumindest bis zum 9:12 halbwegs offen. In der Schlussphase kam es dann zu individuellen Fehlern am laufenden Band: Stürmerfaul, Fangfehler (3x), Abwehrfehler, schlechte Abschlüsse etc. so konnten die ruhig aufspielenden Senner mit einem glücklichen Abschluss in der Schlusssekunde eine komfortable 9:15 Führung aufbauen.

In Halbzeit zwei versuchte der Trainer mit der Aufstellung Jahr – Zinn – Mudrack im Rückraum mit der Variante „Brechstange“ den fehlenden Spielfluss auszugleichen. Diese Taktik führte auch bis zum 14:17 zu einem kleinen Zwischenerfolg. Mehr ließen die Gäste dann nicht zu und setzten sich bis zum 18:28 auf zehn und zwischenzeitlich elf Tore ab. Die letzten fünf Minuten wechselten beide Mannschaften noch einmal bunt durch sodass es bei dem Abstand blieb und der Endstand 22:32 lautete. Fazit kann nur sein, dass es nicht an einzelnen Spielern lag, aber jedem einzelnen zu viele Fehler unterlaufen sind. Gerade die etablierten Säulen der Mannschaft müssen wieder an das alte Leistungsniveau anknüpfen, um zukünftig erfolgreich zu sein.

Es spielten: Stratmann; Jahr (6), Zinn (5/1), Mühlenweg (5), Kronsbein, Kluge (je 2), Nürnberger, Linnenbürger (je 1), Mudrack, N. Patzwald, Eitner, Meiser

Es spielten nicht: Kleinschmidt (Junggesellenabschied), Martin (Vorbereitung verpasst), Dogan (verletzt beim Aufwärmen), Wellmann, Schild (je Urlaub), Imhoff (Arbeit).

Wir von der Vierten hoffen, dass wir nach dem verpatzten Start analog zur letzten Saison schnell punkten können und allen Zuschauern demnächst deutlich ansehnlicheren Sport präsentieren dürfen.